Die «guten» und die «schlechten» Trainingswerkzeuge

– eine differenzierte Auseinandersetzung Das Training mit positiver Verstärkung nimmt immer mehr zu, was ich sehr befürworte. Das Training mit Markersignalen ist ein wichtiger Bestandteil davon und sorgt dafür, dass lerntheoretische Kenntnisse bewusster in den Umgang mit Hunden einfliessen. Doch wird die positive Verstärkung auch oft unreflektiert in den Himmel gelobt, während die Arbeit mit Strafe als völlig indiskutabel und tierquälerisch verteufelt wird. Meist liegt die Wahrheit in der Mitte. (…)

Training mit Markersignal 1/2

oder: Klickertraining in der Hundeerziehung Die einen schwören drauf, die anderen verteufeln es. Klickertraining kam vor vielen Jahren als neumodische Welle auf, fand schnell Anhänger, flaute aber wie jede Mode auch schnell wieder ab. Wenigstens im Hundesport hat der Klicker eine bleibende Berechtigung gefunden.   Viele Hundetrainer binden die Arbeit mit dem Klicker ein, um eine korrekte Ausführung von bestimmten Handlungen zu erhalten. Im Dogdance ist diese Trainingstechnik weit verbreitet (…)

Von Würmern und ihren Kuren  

Es ist erfreulich, grundsätzlich zu bemerken, dass doch viele Hundebesitzer etwas kritischer geworden sind und nicht jedes «Problem» aus der Welt schaffen möchten. So glaubte ich, dies die letzten Monate aus der Haltung der Hundehalter herauszuhören. Impfungen werden überdacht, wann man sie macht oder warum man sie macht, Antibiotika werden nicht bei jeder Krankheit eingefordert, doch bei Würmern scheint jedes Hinterfragen sofort wieder vergessen …   Der Junghund hat Durchfall, (…)

Gibt es das «richtige» Alter für die Welpenabgabe?

Welpen sollen frühestens ab 12. Woche, besser erst ab der 14. zum neuen Besitzer, erklären Verhaltensbiologen. Das Gesetz erlaubt es schon ab der 8. Woche. Die Züchter sind sich uneinig. Zurzeit wird das Thema heftig diskutiert. Laut Tierschutzverordnung (September 2008) dürfen Welpen ab dem 56. Tag, also ab Vollendung der 8. Lebenswoche an den neuen Besitzer abgegeben werden. Und es kursiert immer noch die unsinnige Meinung, eine möglichst frühe Abgabe (…)

Der ganz normale Wahnsinn! Gesunde Stressreaktionen für Erfolg und Lebensqualität

Alle Welt redet von Stress. Jeder weiss ein bisschen was darüber und kann sicher von eigenen Stressmomenten berichten. Gerne wird dabei vergessen, dass Stress auch durchaus wichtig ist. Wichtig fürs Überleben, wichtig fürs Bewältigen von Herausforderungen, wichtig, um überhaupt die Motivation zu haben aufzustehen. Der Stress von Hunden funktioniert dabei grundsätzlich gleich wie der Stress ihrer Menschen. Der wichtigste Unterschied dürfte sein, dass Menschen in der Lage sind, durch Gedankenkarusselle (…)

Der Schipperke – ein Stückchen Dynamit

  Er war nicht nur der Hund der Kanalschiffer, die ihn über die belgischen Grenzen hinaus bekannt machten, sondern auch Wachhund in Bürgerhäusern und der Vierbeiner der einfachen Handwerker. Als kleiner Schäferhund ist er ein Hund mit Köpfchen und viel Energie, die genutzt werden möchte.  Spitz oder Schäfer? Obwohl der Schipperke in Belgien gerne «Spits» oder «Spitske» gerufen wurde, handelt es sich hierbei nicht etwa um die Rasse, sondern um (…)

Das «schnelle» Hilfsmittel gegen unerwünschtes Verhalten – Wunschtraum oder Wirklichkeit?

Wenn es um Hilfsmittel geht, so ist guter Rat teuer. Im Erziehungsbereich werden für schnelle Lösungen oft Dinge angepriesen, deren Anwendung nicht unbedenklich ist. Wir haben für Sie eine Auslegeordnung der gängigsten vermeintlichen Wundermittel gemacht. Hilfsmittel sind dazu da, einem die Arbeit zu erleichtern, so die Definition. Erziehungshilfsmittel erleichtern demnach die Erziehung. Doch aufgepasst: Wer sich solcher «Geräte» bedient, muss wissen, wie sie funktionieren, wie sie angewandt werden und welche (…)

Die Welt ist Ball! – Über den richtigen Umgang mit Balljunkies

Die sogenannten «Balljunkies» sind Hunde, in deren Leben Bälle eine bedeutende Rolle spielen. Die meisten von ihnen bevorzugen Hetzspiele. Hetzen ist ein Element aus der Beutefangsequenz und benötigt ein hohes Erregungslevel. Die Beutefangsequenz wird durch den Botenstoff Dopamin angetrieben. Die Ausschüttung dieses Botenstoffs fühlt sich beim Hetzen des Balls gut an und kann «süchtig» machen. Der Balljunkie ist ein Hund, der viel gelernt hat. Er hat gelernt, dass eine bestimmte (…)

Degility – eine sinnvolle Beschäftigung für alle Vierbeiner

Gefällt Ihnen Agility und Sie schauen gerne zu, wie Zwei- und Vierbeiner mit Freude und Begeisterung den Parcours bewältigen? Doch Ihr Vierbeiner ist älter, hat Gelenkprobleme, gehört eher zu den gemütlicheren Hunden oder überdreht im Agility-Parcours bis zur Unansprechbarkeit? Oder Sie haben ein Handicap, das Sie in der Beweglichkeit einschränkt? Mit der neuen «Sportart» Degility schliesst sich eine Lücke.   Wer hat’s erfunden? Degility kommt ursprünglich aus Deutschland und ist (…)

«Take It Easy» – Konditionierte Entspannung 1/2

Entspannung fühlt sich gut an und ist daher für Menschen ein erstrebenswerter und belohnender Zustand. Für Tiere ist Entspannung ebenfalls ein wichtiger Faktor für eine gute Lebensqualität. Allerdings ist es in erster Linie der Prozess der Entspannung, der sich gut anfühlt. Dieser Prozess setzt voraus, dass es einen Gegenspieler zur Entspannung gibt. Dieser Gegenspieler heisst Erregung. Kenntnisse über diesen Zusammenhang weisen den Weg zu sinnvollem Entspannungstraining.   Die drei E (…)

Take it easy 2/2 – Aufbau konditionierter Entspannungssignale

Alle nachfolgend beschriebenen Möglichkeiten der erlernten konditionierten Entspannung hängen von einem entspannten Zustand des Hundes ab. Deswegen bilden Beobachtungen und verschiedene Versuche zur direkten Entspannung des Hundes das Rückgrat des Entspannungstrainings. Konditionierte Entspannung entsteht durch eine regelhafte Verknüpfung von Ereignissen; die Verbindung zwischen diesen Ereignissen erfolgt durch klassische Konditionierung. Beginnen Sie erst mit der Verknüpfung von Entspannungssignalen, wenn Sie den entspannten Zustand Ihres Hundes sicher erkennen können (einzelne Merkmale finden (…)

Marotte oder Zwangsstörung?

Jule, eine verschmuste Cocker-Dame, ist wie ausgetauscht, wenn ihr Herrchen beim Spaziergang einen Ball aus seiner Jackentasche zieht. Dann gibt es für Jule weder Freund noch Feind, weder Eichhörnchen noch Hase ‒ ja, sogar Leckerli sind ihr total egal. Hauptsache, der Ball fliegt weit durch die Luft und sie kann ihn jagen. Ist Jule eine leidenschaftliche Sportlerin, die das Balljagen liebt, oder ist sie ein Balljunkie, der dem Ball nachjagen (…)