Vermehrt greifen Menschen wieder auf pflanzliche Medikamente zurück. Nicht nur für sich, auch für Haustiere, seit gewiss ist, dass die Kraft der Pflanzen auch ihnen guttut.
Dr. med, vet. Marianne Oswald
Wer kennt sie nicht, die guten alten Hausmittelchen. Ein Kamillentee bei Bauchschmerzen, mit Salbeitee gurgeln bei Halsweh, ein Kartoffelwickel bei Husten; die Phytotherapie ist eine wahre Volksmedizin. Nun trinken nicht alle Tiere Tee, und beim Gurgeln wird es erst recht schwierig, doch die Anwendung von Heilpflanzen ist bei ihnen trotzdem möglich und bei vielen Indikationen sehr sinnvoll. Tiere fressen oft sogar intuitiv die richtigen Pflanzen, oder sie wälzen sich bei Verletzungen in wundheilenden Kräutern, um sich selber zu helfen.
Doch was versteht man unter Phytotherapie?
Die Phytotherapie ist wohl die älteste Heilmethode überhaupt. Jahrtausendelang hatten die Menschen nicht viele Möglichkeiten, um Krankheiten und Verletzungen zu heilen. Heilkräuter waren für alle zugänglich und einfach anzuwenden. Schon in Gräbern, die um die 60 000 Jahre alt sind, wurden Heilkräuter als Grabbeigabe gefunden.
Heilkräftigen Pflanzen haftete auch stets etwas Mystisches an, man vermutete Magie hinter der medizinischen Wirkung. So ging im Mittelalter viel Wissen verloren, da heilkundige Frauen als Hexen denunziert und verbrannt wurden. Weil Frauen zu jener Zeit auch nur selten lesen und schreiben lernen durften, konnten sie ihr Wissen nicht aufzeichnen, sondern nur mündlich weitergeben, was sich teilweise in «harmlosen» Kinderliedern oder Gedichten wiederfindet. Die Schriften von Hildegard von Bingen (1098–1179) finden jedoch auch heute noch Beachtung. Selbst Paracelsus (1493–1541) verdankte viele Erkenntnisse den als Hexen verschrienen, weisen Kräuterfrauen, sodass doch noch einiges Wissen aufgezeichnet und so für die Nachwelt erhalten wurde. (…)
Den vollständigen Beitrag finden Sie im Schweizer Hunde Magazin 1/21.