«Fein!» – Braucht der Hund Belohnung?

Wer würde schon eine Belohnung ausschlagen? Auch der Hund nicht. Denn Belohnung erzeugt Glücksgefühle, motiviert, unterstützt beim Lernen, stärkt die Selbstwirksamkeit, die Bindung und verbessert so die Befindlichkeit. Doch aufgepasst: Man kann auch falsch oder zu viel belohnen.

Eine pauschale Antwort auf die Frage, wie man den Hund richtig belohnt, gibt es zwar nicht. Nachvollziehbar und wissenschaftlich erwiesen hingegen ist, dass Belohnung etwas Positives ist, denn sie führt im Gehirn zur Ausschüttung von Glückshormonen in Form von Botenstoffen. Die erzeugten positiven Gefühle sorgen für ein Wohlbefinden, und dieses wird als gute Erfahrung im Kontext der Situation (Tätigkeit, Ort, Umfeld, Sinneseindrücke etc.) abgespeichert. Die positive Befindlichkeit, die durch das Belohntwerden entsteht, ist für ein höheres Lebewesen erstrebenswert. Manchmal tritt sie schon vor der Belohnung ein, weil die entsprechenden Hormone oder Botenstoffe bereits bei deren Erwartung freigesetzt werden. Das erhöht die Motivation. 

Die Belohnung ist ein wichtiger Bestandteil der Lerntheorie und bei der Konditionierung (mehr dazu im Schweizer Hunde Magazin 4/20, «Konditionieren ist Lernen und findet immer statt»). Mit der positiven Belohnung ist das Eintreten oder Hinzufügen von etwas Angenehmem gemeint. Beim Lernprozess verknüpft sie das gute Gefühl mit einer Tätigkeit oder einem Verhalten in einer bestimmten Situation und fördert damit das Lernen. Die Belohnung ist die Grundlage dafür, dass der Hund etwas wiederholt und danach öfters oder immer zeigt. Damit ist jedoch nicht der Einsatz von Futter als Lockmittel gemeint!

Es gibt in der Lerntheorie auch die negative Belohnung. Dabei wird etwas Unangenehmes entfernt, was zur Erleichterung des Hundes oder zu dessen Wohlbefinden führt. Diese Belohnungsform macht im Alltag Sinn, wenn die Distanz zu einem unangenehmen Aussenreiz (Lärmquelle, Angstobjekt etc.) vergrössert oder dieser entfernt wird. Negative Belohnung in Kombination mit aversiven Methoden ist jedoch abzulehnen. (…)

Den vollständigen Beitrag können Sie in der Ausgabe 8/22 des Schweizer Hunde Magazins lesen.

geschrieben von:
Roman Huber

Roman Huber

Roman Huber ist Publizist, Hunde- sowie Medienfachmann, hat zwei Hunde und unterstützt als Trainer seine Frau in deren Hundeschule. Er plädiert für eine faire Erziehung bzw. Haltung, die den Bedürfnissen und Möglichkeiten des einzelnen Hundes und dessen Menschen entspricht. Statt Methoden stellt er die individuelle Begleitung ins Zentrum und Lösungen, die auf Ursachenanalyse basieren sowie verhaltensbiologisch gesehen korrekt sind. www.dogrelax.ch.

Ein Kommentar zu “«Fein!» – Braucht der Hund Belohnung?

  1. Hans-Jürg Winistörfer

    Mit der Futterbelohnung nehmen wir uns als Teampartner raus. Dem Hund geht es dann nicht darum etwas mit uns als Mensch zu machen, sondern er überlegt nur wie er am besten an das Futter gelangt. Mit Futterbelohnung kann man die intrinsische Motivation ausschalten. Der selbstbelohnende Prozess der gestartet wird, wenn etwas aus eigenem Antrieb erreicht wird, bleibt aus. Dieser Prozess ist jedoch wichtig damit weitere Herausforderungen freudig angenommen und auch gesucht werden und das Selbstvertrauen wachsen kann.

    Soziale Anerkennung ist das grösste Lob für das soziale Wesen Hund.

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