Mit Beginn der Pubertät steht die Welt des Hundes Kopf. Sein Leben konzentriert sich ab nun darauf, vier grundlegende Fähigkeiten zu erlernen: zu überleben, seinen sozialen Status zu verhandeln, mit seiner Sexualität umzugehen und selbständig zu werden. Es ist eine nicht immer einfache Zeit für den Hund und seinen Menschen.
Text: Regina Röttgen
Wer pubertierende Teenager erlebt hat, der kennt es: Gerade noch waren sie blendend gelaunt, da sind sie plötzlich zickig und wütend. Sie vergessen einfach alles und das auch noch im Handumdrehen. Bei Hunden ist dies nicht anders. Sämtliches Training scheint dahin, und wer als Rüde was auf sich hält, markiert – immer und überall. Aus dem anhänglichen und schnell lernenden Welpen wird ein aufmüpfiger Jugendlicher: explorationsfreudig, auch dem anderen Geschlecht gegenüber, alles erkundend, was ihm vor die Nase kommt.
Wer überlebt, ist gut gewappnet
Wie sich unsere Vierbeiner und pubertierenden Zweibeiner ähneln, hat bereits Wissenschaftler beschäftigt. Heranwachsende Tiere sind demnach mit den gleichen Herausforderungen konfrontiert wie jugendliche Menschen. Ihr Verhalten mag Ältere zwar nerven, ärgern und manchmal zur Verzweiflung bringen, ist aber äusserst wertvoll.
In ihrem Buch «Wildhood: The Epic Journey From Adolescence to Adulthood in Humans and Other Animals» zieht Barbara Natterson-Horowitz, Evulotionsbiologin an der Harvard Universität, zusammen mit der Wissenschaftsjournalistin Kathryn Bowers ebenfalls diesen Vergleich. Die beiden stellen fundamentale Gemeinsamkeiten fest: Es gelte Neues zu erkunden, Grenzen zu testen und so viele Erfahrungen wie möglich zu sammeln – gute wie schlechte –, um für das Erwachsenenleben bestmöglich gewappnet zu sein. (…)
Den vollständigen Beitrag können Sie im SHM 3/23 lesen.