Treibball ‒ Ein Ersatz fürs Schafehüten?

Etwas angespannt steht Stephan Gempeler neben dem Torpfosten. Seine Border Collie-Hündin Baghira treibt ihm souverän einen grossen, mit Luft gefüllten Ball entgegen. Sobald der farbige Gymnastikball im Tor versorgt ist, spurtet Baghira wieder los und holt den nächsten Ball aus der Mitte des Spielfeldes. Gempeler lobt die Hündin und ermuntert sie immer wieder mit «Triiiiibäää!». Ein Wort, ein Signal, das an diesem Sonntagmorgen des 18. August 2013 in Langnau immer und immer wieder zu hören ist.

Text und Fotos: Petra Schmid

Nachdem Baghira alle acht Bälle zielsicher und in angemessener Zeit ins Tor getrieben hat, wird sie von Gempeler überschwänglich gelobt. Kein Wunder ‒ die beiden haben eben zum ersten Mal gemeinsam an einem Treibball-Turnier teilgenommen. Baghira ist das Turniergeschehen nicht fremd, ist sie doch mit ihrem Frauchen schon öfter zu Treibballturnieren angetreten. Stephan Gempeler hingegen musste an diesem Sonntag einspringen, weil seine Frau an einem Sanitätshundekurs im Berner Oberland war.

«Wow, Baghira hat das toll gemacht!» Sichtlich erleichtert verlässt Gempeler das Turnierfeld. Er findet nur lobende Worte für die Border Collie-Hündin. Ach, kein Problem für einen Border Collie, denkt sich vielleicht manch einer. Aber ist Treibball überhaupt eine sinnvolle Beschäftigung?

Ist Treibball befriedigend für Border Collies & Co.?

In den Achtzigerjahren entwickelte der holländische Autor und Hundetrainer Jan Nijboer eine natürliche Erziehungsmethode unter dem Namen «Natural Dogmanship®». Bei dieser Art der Hundeausbildung stehen vor allem die artspezifischen Bedürfnisse des Hundes im Vordergrund. Ziel ist es, das Instinktverhalten des Hundes in gesellschaftlich akzeptable Bahnen zu lenken.

Unter dem Gesichtspunkt dieser Natural Dogmanship-Methode führte Nijboer das Treibball-Spiel ein. Ähnlich wie früher in der Beziehung zwischen dem Schäfer und seinem Hütehund (oder zwischen dem Bauern und seinem Treibhund) soll beim Treibball die Bezugsperson die führende Rolle übernehmen und den Hund mit Pfiffen, leisen Anweisungen oder Körpersprache dazu bringen, die farbigen Gymnastikbälle möglichst effizient ins Tor zu treiben. Ganz nebenbei soll dieser erzieherische Einfluss auf den Hund auch positive Auswirkungen im Alltag zeigen. Die ersten Trainings in der Schweiz wurden von Monika Stähli und Evelyne Streiff organisiert und durchgeführt.

Lesen Sie den ganzen Artikel von Petra Schmid im Schweizer Hunde Magazin 8/2013.

geschrieben von:
Petra Schmid

Petra Schmid

Petra Schmid betreibt als Medienverantwortliche des Internationalen DogDance-Turniers Schweiz sowie für DogDance Bern Öffentlichkeitsarbeit. Mit ihren beiden «Senioren», einem Berger des Pyrénées (13) und einem Border Terrier (12), nahm sie in den vergangenen zehn Jahren an vielen DogDance-Turnieren im In- und Ausland teil. Daneben arbeitete sie mit den Hunden in den Sparten Begleithund, (Rally-) Obedience und Agility. Es ist ihr ein Anliegen, dass jeder Hund seiner Art entsprechend bewegt, geistig gefördert und ausgelastet wird. www.mytopo.ch

Ihre Meinung interessiert uns – Kommentar schreiben


Name (erforderlich)

Webseite