Kaum sieht Liz Wasser, ist sie auch schon drin. Kein Tümpel ist ihr zu klein. Beim Anblick von Seen und Flüssen kennt sie ebenfalls keinen Halt. Die Labrador-Hündin liebt es, sich im kühlen Nass zu erfrischen und eine Runde zu schwimmen. Das kann manchmal nicht ganz ungefährlich sein.
Wie Liz lieben viele Hunde das Wasser. Sei es ein Teich, ein See, ein Fluss oder das Meer – sehen sie Wasser, rennen sie schnurstracks hinein und schwimmen los. Doch nicht alle kommen auf Ruf zurück. Es gibt Vierbeiner, die nur geradeaus schwimmen. Für deren Rettung müssen die Besitzer schon mal ein Boot chartern. Am besten, man lässt es erst gar nicht so weit kommen. «Hunde, die wie Liz sofort ins Wasser springen oder von einer grösseren Entfernung in freudiger Erwartung an den See rennen, nimmt man am besten an die Leine», sagt Anita Ziegler. Die Tiertrainerin von filmtier.ch ist oft mit Hund an, in und auf dem Wasser unterwegs. Ihr Rat: Erst einmal am Ufer entlang spazieren, um die Situation zu beurteilen. «Sind dort andere Menschen und Hunde, sollte auf diese natürlich Rücksicht genommen werden.» Gerade an Flüssen und Seen können auch Tiere aufgeschreckt werden. «Durch den Hund könnten Wildtiere wie Enten und Schwäne am oder im See gestört werden.»
Als ausgebildete SUP-Instruktorin bringt Ziegler Hund und Halter Stand-up-Paddeln bei (suphund.ch) und weiss daher, welche Gefahren in und um Gewässer auf Hunde lauern können. «In kleinen stehenden Gewässern kann es Leptospirose-Bakterien geben. Über den Urin von Mäusen und Ratten kommen die Bakterien ins Wasser», erklärt Ziegler. Meist sind Hunde zwar dagegen geimpft, doch die Impfung bietet keinen zuverlässigen Schutz, warnt die Expertin. Daher sollte man den Hund nie aus Tümpeln trinken lassen. «Ab und zu gibt es ausserdem Fälle von Blaualgen, welche für den Hund gefährlich werden können. Am besten informiert man sich vorher über die Wasserqualität des Gewässers», rät die Filmtiertrainerin. «In Seen kann es auch Schlingpflanzen im Wasser geben, in denen sich der Vierbeiner verheddern könnte.» Eine ähnliche Gefahr birgt ein Fluss. Laut Ziegler sollten Hunde beim Schwimmen in Flüssen weder Leine noch Halsband tragen. «Diese könnten sich im Fluss unter Wasser verfangen. So wird der Hund dann unter Wasser gezogen und ertrinkt.» Stattdessen sollte man den Vierbeinern eine Schwimmweste anziehen, denn vor allem ertrinken Hunde oft aus einem anderen Grund. «Die Strömungen können enorm gefährlich werden», so die Expertin.
Wasserratte oder Landei
Hält man sich an diese Vorsichtsmassnahmen, steht dem Vergnügen im Wasser eigentlich nichts mehr im Weg. Bevor der Hund ins Wasser darf, lohnt es sich laut Ziegler, mit ihm eine kleine Übung zu machen. «Am besten lässt man den Hund sich hinsetzen oder den Besitzer anschauen und belohnt ihn dann damit, dass er ins Wasser rennen darf. So lernt der Hund, dass er nicht gleich ungefragt losrennen kann.» Ferner sollten Wasserratten auch nicht unkontrolliert aus dem Wasser heraus ans Ufer rennen. «Der unbeliebte Klassiker ist, dass sich der Hund in der Nähe von fremden Badegästen schüttelt. Am besten der Hund bleibt beim Besitzer. Gegebenenfalls nimmt man ihn an die Leine.» (…)
Den vollständigen Artikel finden Sie in der Ausgabe 5/18 des «Schweizer Hunde Magazins».
Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Mit Rücksicht auf andere Menschen und Tiere finde ich das ganz in Ordnung. Zumal dadurch auch die Akzeptanz der Hundehalter steigt. Viele Menschen haben Angst vor Hunden. Wenn er dann durchs Wasser tollt, wirkt das noch bedrohlicher.
VlG
Jens von Haustier-Experten