Am 25. September 2013 hat das rumänische Verfassungsgericht die Massentötungen von heimatlosen Hunden in Rumänien für rechtens erklärt, sofern diese Hunde nicht binnen 14 Tagen aus städtischen Tierheimen adoptiert werden können. Allerdings wurde es den rumänischen Bürgermeistern freigestellt, sich in ihren Städten für oder gegen Hundetötungen zu entscheiden. Das sogenannte «Euthanasiegesetz» verstösst gegen sämtliche EU-Tierschutzbestimmungen, die Rumänien im Jahr 2007 beim EU-Beitritt unterzeichnet hat.
Text und Fotos: Dr. rer. nat. Barbara Wardeck-Mohr
Erbarmungsloses Töten und Lynchjustiz
Hunde werden auf den Strassen und in den städtischen Tierheimen getötet. Denn «auf Rumänisch» bedeutet Euthanasie fast immer gnadenlose Hetzjagd durch die Hundefänger und brutalstes Vorgehen. Wie bei der Hündin Grivita, der der Oberkiefer gewaltsam abgetrennt wurde. Wie durch ein Wunder überlebte Grivita dank des sofortigen Einsatzes von Tierärzten und couragierten Passanten. Dr. Carmen Arsene, die erste Vorsitzende des rumänischen Tierschutzbundes, berichtet, dass selbst Tierärzte Hunde auf grauenvolle Weise töten, beispielsweise mit Frostschutzmitteln. Dies, obwohl das rumänische Verfassungsgericht eine Euthanasie ohne Tierleid vorgibt.
Hunde verhungern und erfrieren in städtischen Tierheimen
In den vielen staatlichen Tierheimen werden Tausende von eingefangenen Hunden auf engstem Raum in Käfigen eingesperrt, oft ohne Wasser und Futter – auch mit dem Ziel, «die Hunde einfach sterben zu lassen». Immer wieder erreichen uns auch Nachrichten von verzweifelten Rumänen, deren Hunde gekidnappt wurden und die nur manchmal mit Hartnäckigkeit, Glück und Zeugen in einem Tierheim wiedergefunden werden. Viele Städte versuchen sogar Adoptionen von Tierheimhunden zu verhindern oder zu erschweren. Zudem behindern sie die Arbeit von Tierschützern und Tierärzten, wie beispielsweise in Bukarest. Oder Hunde werden bei extrem kalten Temperaturen in schäbigen Baracken mit kaputten Dächern weggesperrt, teilweise ganz ohne Betreuung, solange bis alle gestorben sind.
Zweckentfremdung von EU-Tierschutzgeldern
Die EU bezahlt jährlich Millionen-Beträge an Rumänien für den Tierschutz, um damit Kastrationsprogramme, Tierheimbauten und die medizinische Versorgung der Hunde zu gewährleisten. Und zwar bis zu 250 Euro
pro Hund! Aber diese Gelder werden systematisch zweckentfremdet. Das mafiöse Geschäft mit dem Einfangen, Ermorden und Verbrennen der Tierkörper ist für viele Rumänen zum lukrativen Geschäft geworden. Hundefänger kassieren 25 bis 50 Euro pro Hund! So wird verständlich, warum viele kein Interesse an flächendeckenden Kastrationsprogrammen haben.
EU-Steuergelder werden für Hundemassaker missbraucht
Hunderttausende Protest- und Interventionsaufrufe von EU-Bürgern und internationalen Tierschutzorganisationen an die nationalen Regierungen, an die Kirche und an die EU-Organe in Brüssel mit der Forderung, «gegen das barbarische Massakrieren der Hunde einzuschreiten und die EU-Gelder an Rumänien offenzulegen», blieben unbeantwortet. Auch die Schreiben an die Mitglieder des Europaparlaments, der Europäischen Kommission, an den Bundespräsidenten, den Kirchenratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche Deutschland oder den Papst, an die rumänische Regierung oder deren Botschafter blieben unerwidert.
Lesen Sie den ganzen Artikel von Dr. rer. nat. Barbara Wardeck-Mohr im Schweizer Hunde Magazin 1/2014.
Ich konnte das Leid nicht sehen und einen liebevollen Hund nach Deutschland holen lassen. Ihm geht es jetzt gut bei uns. Ich würde jederzeit wieder so handeln.