Alte Hunde sind etwas ganz Besonderes. Vielleicht lässt die äussere Schönheit im Alter etwas nach, die inneren Werte jedoch glänzen umso mehr. Grund genug, unseren Vierbeinern einen schönen und erfüllten Lebensabend zu ermöglichen, in dem sie all die Liebe zurückbekommen, die sie uns über die Jahre hinweg bedingungslos schenkten.
Für den Umgang mit einem älteren Hund sind viel Verständnis, Geduld und Einfühlungsvermögen nötig. Wichtig ist, dass sich der Vierbeiner nach wie vor dazugehörig und nicht abgeschoben fühlt. Ein Seniorhund kann und soll im Rahmen seiner Möglichkeiten gefordert werden, denn wer rastet, der rostet. Selbstverständlich muss man hier das richtige Mass finden, das den Vierbeiner nicht überfordert. Dafür ist ein genaues Beobachten unerlässlich. Da viele Hunde im Alter Marotten an den Tag legen, die sie vorher nicht hatten, oftmals etwas schrullig und manchmal auch senil werden, sind nun mehr denn je Ihre Lockerheit und Ihr Humor gefragt. Trotzdem sollten Sie selbst einem betagten, noch fitten Vierbeiner nicht alles durchgehen lassen, denn Ihr bellender Schlaumeier durchschaut natürlich auch seinen Altersbonus und nutzt ihn schnell für sich aus.
Die meisten Seniorhunde haben ein verstärktes Bedürfnis nach Nähe. Am liebsten begleiten sie ihren Menschen auf Schritt und Tritt. Kommen Sie dieser gewachsenen Anhänglichkeit nach, indem Sie Ihren Hund nicht aussperren oder ausgrenzen. Bleibt Ihre Fellnase nicht mehr gerne alleine, kann ein dem Vierbeiner bereits vertrauter Hundesitter nötig sein. Lassen Sie Ihren Hund nach wie vor so gut es geht an Ihrem Leben teilhaben. Respektieren Sie dabei aber auch sein erhöhtes Ruhebedürfnis. Richten Sie ihm deshalb am besten mehrere weiche, warme und zugluftfreie Liegeplätze im Haus ein, auf die er sich zurückziehen und trotzdem dabei sein kann.
Alltagshilfen für gehandicapte Fellnasen
Hunden, die bereits senil sind und deutliche Anzeichen von Vergesslichkeit oder Orientierungslosigkeit zeigen, sollten Sie auf keinen Fall einen Ortswechsel zumuten, auch wenn dieser nur vorübergehend wäre. Für diese Vierbeiner ist es generell sehr wichtig, dass so wenig wie möglich in ihrem Umfeld verändert wird, das heisst Körbchen, Futter- und Wassernapf stehen immer an derselben Stelle und werden nicht umgeräumt, sonst gerät der Senior durch die Suche danach in Stress. Unter Umständen kann solch eine Umstellung auch gefährlich werden, denn schnell ist ein bereits klapperiger, seniler und vielleicht schon blinder Methusalem auf der Suche eine Treppe heruntergefallen. Treppengitter helfen hier, damit es erst gar nicht so weit kommt. Dieses ist ebenfalls nützlich, wenn Ihr wedelnder Rentner aus gesundheitlichen Gründen eigentlich gar keine Treppen mehr steigen darf, dies jedoch nicht einsieht.
Um trotzdem Stufen überwinden und bei allem dabei sein zu können, bedürfen gebrechlichere Hunde nun Ihrer Hilfe. Nicht zu steile Treppen innerhalb einer Wohnung können Sie auch mittels einer Rampe begehbar machen, ebenso den Einstieg in das Auto. Beachten Sie ausserdem, dass glatte Böden für Vierbeiner mit eingeschränkter Beweglichkeit zu einem echten Problem werden. Nicht nur das Aufstehen fällt hier schwer, sondern es besteht ausserdem eine erhebliche Gefahr auszurutschen, was wiederum ein hohes Verletzungsrisiko birgt. Schaffen Sie Abhilfe, indem Sie rutschfeste und am besten waschbare Teppiche oder Läufer auslegen, die Ihrem Hund mehr Griffigkeit und somit Sicherheit geben. Für einen betagten Vierbeiner ist zudem ein ganz klar strukturierter Tagesablauf mit Routine und festen Ritualen (zum Beispiel Füttern, Spazierengehen immer zur selben Zeit) nötig. (…)
Den vollständigen Beitrag können Sie in der Ausgabe 8/16 lesen.