Nadac oder Hoopers Agility ist ein neuer Hundesport, der sich offenbar durchsetzen wird. Er ist dem Agility ähnlich, kommt jedoch ohne Sprünge und Kontaktzonen aus.
Text: Corinne Hartmann
Zahlreiche Bögen (Hoopers genannt), ein paar Tunnels und Fässer stehen zu einem Parcours geordnet in der Hundesporthalle in Bösingen BE. Geduldig warten die Kursteilnehmer auf den Beginn des Nadac-Trainings mit Simone Fasel und Nadine Hehli. Bereits jetzt ist ein grosser Unterschied zu Agility erkennbar. Die Schlepperei der schweren Kontaktzonengeräte entfällt. Ein Nadac-Parcours ist schnell und rückenschonend aufgestellt.
Für ruhige Hunde bringt ein Nadac-Parcours deutlich weniger Belastung der Gelenke mit sich, denn sie durchlaufen die Bögen, rennen durch Tunnels und umlaufen Fässer. Sprünge, Slalom und Kontaktzonenhindernisse wie die Wand entfallen. Zugegeben, schwierig sieht das nicht aus. Dennoch beurteilen auch Agility-erprobte Kursteilnehmerinnen Nadac als eine der anspruchsvollsten Hundesportarten, die sie kennen.
Der Knackpunkt liegt darin, den Hund aus der Distanz zu führen. Ziel ist, dass der Hundeführer innerhalb eines bestimmten Bereichs oder hinter einer Linie stehen bleibt und den Hund mit Handzeichen, Körpersprache und Kommandos lenkt. Die Hunde müssen sich vom Führer lösen können, was vielen nicht leicht fällt. Der Hundeführer wiederum konzentriert sich auf seine Signale, die nicht zu früh und nicht zu spät kommen dürfen und an das Tempo des Hundes angepasst sein müssen.
Präzision ist gefragt
Beatrice Scheidegger startete mit dem 6-jährigen Sheltie Akai im Agility und hat deshalb eine direkte Vergleichsmöglichkeit: «Nadac ist sowohl für mich als auch für Akai schwieriger», sagt sie. «Die grosse Distanz und die Präzision der Kommandos sind eine echte Herausforderung für Hund und Mensch.»
Akai spurtet durch die Bögen und Tunnels und Beatrice Scheidegger muss mit ihren Signalen genau und schnell sein. Jede Ungenauigkeit wird vom Hund mit einer falschen Wendung quittiert. Dass hier Kopfarbeit bei beiden gefordert ist, ist gut nachvollziehbar.
Konzentration beim Führer
Eine weitere Herausforderung für den Führer ist, das Einprägen des Parcours. Im Agility merkt er sich den Parcours durch das Ablaufen der Hindernisse. Bei Nadac wird zwar auch der Parcours abgelaufen, der Hund danach aber von nur einer Stelle aus dirigiert. Es ergibt sich ein Parcours-Spiegelbild in allen Varianten. Das Kommando rechts kann für den Hund in solchen Fällen schon mal links bedeuten. (…)
Lesen Sie den vollständigen Artikel in der Ausgabe 8/2014 vom Schweizer Hunde Magazin.