Leinenlaufen – so stimmt es von Anfang an für beide Enden 1/2

Entspannt gemeinsam an der Leine gehen! Was so einfach aussieht, gestaltet sich in der Realität oft schwieriger, als man denkt, vor allem beim Welpen und Junghund. Darum ist zuerst Lernen angesagt, und zwar an beiden Enden der Leine.

Text und Fotos: Roman Huber

Es läuft sich am besten an der Leine, wenn man es von Anfang an möglichst richtig macht. Der Mensch braucht dazu die Fähigkeit, den Hund zu beobachten und auf ihn einzugehen, das Wissen über den bewussten Umgang mit der Leine und eine gute Technik. Aus Sicht des Hundes schränkt die Leine seine Freiheit ein und ist biologisch gesehen kaum artgerecht. Um das Laufen an der Leine zu erlernen, wünscht sich der Hund vom Menschen Zeit, Fairness und Verständnis.

Die Leine dient der Prävention

Ohne Leine geht es in unserer Zivilisation nicht. Manchenorts gebietet es das Gesetz (Leinenpflicht), andernorts sind es Anstand und Respekt gegenüber Menschen, Artgenossen, andern Tieren oder gegenüber dem eigenen Hund, diesen an die Leine zu nehmen. Die Leine dient dabei der Prävention. In bestimmten Situationen bedeutet sie Schutz und verleiht beiden Enden Sicherheit. Wo und wann es erforderlich ist, setzt der Halter dem Hund mit der Leine Grenzen. Der bewusste und richtige Umgang mit der Leine hilft den Hundealltag zu erleichtern. Dazu muss sie positiv wahrgenommen werden und nicht als notwendiges Übel, wie es öfters von Hundehaltern zu hören ist. Die Leine darf nicht als Strafwerkzeug eingesetzt oder als freiheitsraubendes Zwangsmittel interpretiert werden. Sie ist primär eines: Verbindung zwischen Mensch und Hund.

Leinenruck ist gefährlich

Der Leinenruck wird als Korrektur oft verniedlicht. Der schwedische Hundetrainer Anders Hallgren beschreibt in seinem Buch «Rückenprobleme bei Hunden», dass 90 Prozent der Schmerzen und Defekte an der Halswirbelsäule auf Leinenrucken zurückzuführen sind. Dazu gehört auch derjenige Ruck, den sich der Hund durch das In-die-Leine-Springen vermeintlich selber verpasst. Vermeintlich darum, weil das durch aufmerksame Leinenführung verhindert oder abgeschwächt werden kann.

Der Einsatz des Leinenrucks ist leider selbst bei Hundetrainern noch verbreitet – heute unter der verharmlosenden Bezeichnung «Leinenkorrektur». Was mit leichtem Zupfen beginnt, führt bei wachsender Ungeduld rasch zum kräftigen Ruck. Dadurch wird das Ziehverhalten in der Regel verstärkt. Durch die kurzzeitig lockere Leine vor dem schmerzhaften Ruck wird der Hund ziehen, um die Leine straff zu halten, damit er die lockere Leine beziehungsweise den nachfolgenden Ruck verhindern kann.

Lesen Sie den ganzen Artikel von Roman Huber im Schweizer Hunde Magazin 1/2014.

geschrieben von:
Roman Huber

Roman Huber

Roman Huber ist Publizist, Hunde- sowie Medienfachmann, hat zwei Hunde und unterstützt als Trainer seine Frau in deren Hundeschule. Er plädiert für eine faire Erziehung bzw. Haltung, die den Bedürfnissen und Möglichkeiten des einzelnen Hundes und dessen Menschen entspricht. Statt Methoden stellt er die individuelle Begleitung ins Zentrum und Lösungen, die auf Ursachenanalyse basieren sowie verhaltensbiologisch gesehen korrekt sind. www.dogrelax.ch.

19 Kommentare zu “Leinenlaufen – so stimmt es von Anfang an für beide Enden 1/2

  1. Berger Erich

    Hallo zusammen,
    Habe mal die ganzen Seiten Leinenlaufen mit Interesse gelesen. Nun wie Geschrieben es gibt viele Methoden die man Anwenden könnte müsste, bei mir und meiner Hündin klappt Keine von Allen. Ob mit Brustgeschirr wovon ich inzwischen 4 habe zwecks diversen Materialien und Anpassungen. Mit nur Halsband geht gar nicht ! In der Wohnung der Liebste Hund, kaum Draussen und im Auto geht die Post ab, ruhige Fahrt bis ins Gelände und bis die ersten paar Schnüffeleinheiten erledigt wurden. Dann jedoch wird erst ein Wirbelwind daraus und eine Viertelstunde später ein Hurrican. Das geht dann ca. 10 Runden an der 6 m Leine so und ab dann wirds Ruhiger, jetzt jedoch gehts auch mit Halsband. Ab nun ist aber meine Hündin nicht mehr so Aufnahmefähig und trottet eigentlich gemütlich neben her, da passen jetzt nur noch Minuten Übungen und ab dann ist endgültig Schluss. Tja, sie hats auch mit knapp 2 Jahren noch nicht Kapiert aber es wird schon werden. Anfügen muss ich noch, ich habe Sie erst mit 5 1/2 Monaten aus Mallorca bekommen und Sie wurde schon mit 4 Wochen von der Mutter weggenommen. Mein Motto: Nicht Aufgeben es wird schon, auch wenn mal an der Leine gezogen oder Geruckt werden muss. Wir beide Leela und Ich bekommen das hin.

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    1. Roman Huber

      Hallo Erich,
      Hoffentlich erwartest du keine Ferndiagnose – das wäre unseriös, ohne dich und deinen Hund zu kennen. Nur soviel: Rucken ist nicht förderlich und birgt Gefahren. – Warte auf die zweite Folge zum Thema Leinenziehen nächsten Monat. Dort erfahrst du dann einiges mehr, z. B. wo man ansetzen muss, um etwas verändern zu können. Trotz Leinenziehen viel Freunde und Spass mit deinem Hurrican oder Wirbelwind.
      Roman Huber

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    2. Carla Lucchinetti

      Hallo Erich

      Ich habe seit 2,5 Jahre eine Deutsche Schäferhündin und ich bin durch die Hölle gegangen bis sie das Leinelaufen gelernt hat. Genauso ein Wirbelwind wie dein Hund, wollte mich durch die Gegend ziehen. Ich werde jedoch hier schreiben was bei uns geholfen hat:
      1. Beziheungsaufbau: 3 Monatelang habe ich Ihr Futter aus meiner Hand zum fressen gegeben. Leinelaufen war noch KEIN THEMA. Eine 6 Meter Leine und geh doch auf ein Feld. Dann wird sie sicher davon laufen wollen aber du rufst sie HIER und wenn sie kommt, dann bekommt Futter, wenn sie nicht kommt dann bekommt sie kein Futter. Und dann lass sie wieder die Umgebund erkunden. Aber bitte NICHT ableinen. Dann wiederholst du das Abrufen bis das Futter weggegessen ist. Wenn sie nicht kommt wann du sie rufst, dann lauf in die Gegenrichtung und warte bis sie zu dir kommt. Nur ein Mal rufen. nicht 2,3,4 Mal. Der Hund HÖRT GUT…

      Du wirst sehen, dass nach kurzer Zeit wird sie bei dir bleiben, ohne weg zu laufen. Dann kannst du eine kürzere Leinen nehmen. Und damit kommst zum Schritt zwei.

      2. Entweder an der langen oder kurzen Leine, laufst du los und sobald dein Hund VOR dir laufen will kehrst und laufst schneller in die andere Richtung. aber ohne ein Wort zu sagen. Ich bin immer weg gerannt. Somit MUSS der Hund aufpassen WOHIN du läufst. Ich selber habe das mit der 6 Meter Leine gemacht. Nach etwa ein Jahr habe ich die Kurze Leine genommen und dann hat es automatisch funktioniert. Wenn der Hund an der langen Leine neben dir laufen kann, dann kann er auch an der kurzen Leine oder ohne Leine.

      Heute muss ich mit meinem Baby und Kinderwagen laufen gehen und sie macht es super. Sie getraut sich nicht mal den Kopf vor zu strecken.. Bitte sei konsequent und bleib dran! es wird eine Weile dauern bis es klappt…

      P.S.: Wenn du den Teil mit füttern beendet hast, kannst den Clicker einbauen mit Guetzli. Immer wenn sie bei dir ist und dich anschaut click und Guetzli. Heute macht mein Hund dank dieser Übung Sitz wenn ich stehen bleibe, ohne ihr etwas zu sagen.

      Viel Erfolg!

      Liebe Grüsse
      Carla

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    3. Susie

      Hallöchen
      Könnte es vielleicht sein dass Ihr Hund mit der Umwelt völlig überfordert ist und somit sein Stresspegel zu hoch ist um sich aufs Leinelaufen zu konzentrieren? Dann müsste man zuerst eine Umweltprägung machen. Es kann sein dass solche Hunde niemals ein anständiges Leinelaufen lernen können ausser Sie wenden extreme Methoden an und brechen den Hund. Aber das will ja keiner seinem Hund antun!
      Ich wünsche Ihnen auf jeden Fall viel Geduld und nicht aufgeben. 🙂

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  2. Erna

    Den Artikel finde ich sehr gut. Leider ist mir das an-der-Leine-laufen falsch gezeigt und beigebracht worden. Schon seit längerem, das heisst schon vor dem Artikel, versuche ich mir das „korrigierende zupfen an der Leine“ abzugewöhnen. Aber wie Sie sicher wissen ist eine schlechte Eigenschaft nicht so schnell abzugewöhnen wie eine gute.

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  3. Berger Erich

    Hallo Roman,

    Danke herzlich für Deinen Kommentar, versuche mich ja zu Verbessern. Habe mir nun Angewöhnt eher stehen zu bleiben bis die Leine fast straff ist und vorher das Kommando „Warten“ zu geben. Passt gar nicht so Übel, klappt noch nicht immer aber immer besser.

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    1. Edith Blessing

      Hallo Zusammen,
      Ich bin schon sehr gespannt auf den zweiten Teil.
      Die Leinenführigkeit habe ich so hinbekommen wie
      Erich es jetzt macht, einfach stehen bleiben und
      wenn die Leine wieder locker wird weitergehen
      mit viel loben und belohnen. Man braucht eine
      Eselsgeduld und kommt bei manchen Spaziergängen
      kaum von der Stelle aber bei mir hat es geklappt.
      LG Edith

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  4. Dr.med.vet Jörg Willi

    Herzliche Gratulation zur Homepage! Schön, dass man sich damit an der Diskussion beteiligen kann.
    Gerne teile ich den Lesern hier meine Erfahrungen zum Thema „Leine“ mit:
    Schäden durch Leinenzupfen habe ich in meiner Praxis nie gesehen. Diese Angstmacherei dient vor allem dem Verkauf von Brustgeschirren, die sich bestens zur (unerwünschten) Ausbildung von „Zughunden“ eignen.
    Die Flexileine (FL) ist, sofern man damit umgehen kann und wenn man sie bereits beim ersten Spaziergang mit dem Welpen einsetzt, ein ideales Hilfsmittel. Ein gut geprägter Welpe hat nämlich das Bedürfnis, seinem „Rudelführer“ zu folgen. Bleibt er mal verunsichert sitzen oder will er verängstigt fliehen, so hindert ihn die FL daran. Man kauert sich nieder, lockt ihn mit einem freundlichen „Lockruf“ an und belohnt ihn. Und weiter geht’s mit freundlicher aufmunternder Stimme, in der Hand vielleicht ein Leckerli oder sein Lieblingsspielzeug.
    Dass sich ein Welpe wegen der FL an einen permanenten Zug am Halsband gewöhnt, trifft nicht zu, denn der Zug ist minim, wenn die FL dem Hund angepasst ist. Er vermittelt dem Welpen höchstens das Gefühl, dass er sich nicht frei und ungehindert bewegen kann. Dabei gewöhnt er sich sehr schnell an den Radius, den ihm die Leine gewährt. Den Klick, der jeweils ertönt, wenn die Leine gespannt ist, kann man als „Warnsignal“ benützen, indem man die Stop-Taste schnellen lässt bevor die Leine ganz ausgefahren ist.
    Weil die FL sich automatisch aufrollt, läuft weder der Hund noch der HF Gefahr, sich darin zu verwickeln oder zu stolpern, was mit der Schleppleine nicht selten vorkommt. Kurz und gut: ich finde die FL einer der besten Erfindungen, die während all den Jahren, in denen ich mich mit Hundeerziehung beschäftige, auf den Markt gekommen ist. Aber wie gesagt: Man muss damit umgehen können! Das gilt wohl generell für den Umgang mit Hunden!

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    1. Susie

      Meine Güte!! So eine Aussage von einer Fachperson. Mir stehen die Haare zu Berge. Ein Hund kann an der Flexi gar nicht lernen OHNE ZIEHEN zu laufen.

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  5. Demarmels Tania

    Sandra Wehrle, Tania Demarmels, Hundeausbildung nach Anton Fichtlmeier:

    In unseren Hundeschulen arbeiten wir nach dem Prinzip: „Vorbeugen ist besser als therapieren“. Eines unserer obersten Ziele ist, eine für beide Seiten entspannte Leinenführung zu erreichen, so dass die Leine zur Nebensache wird. Das heisst, der Hund wird sowohl mit als auch ohne Leine über Körpergesten und Körpersignale geführt.
    Ein lockeres Gehen an der Leine fordert Vertrauen vom Hund. Das darf auf keinen Fall durch einen Leinenruck oder ein „Leinensignal“, wie der Leinenruck so nett genannt wird, missbraucht werden.
    Der Hundebesitzer lernt deshalb von Anfang an, dass er die Führung übernimmt und der Hund ihm freiwillig und freudig Folgschaft leistet. Mit, und auch ohne Leine.

    Herzlichst
    Sandra Wehrle Tania Demarmels
    http://www.hundeschule-wehrle.ch http://www.dog-academy.info

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  6. Roman Huber

    Lieber Herr Dr. Willi, ich gebe ihnen völlig Recht. Leinenzupfen gibt sicher keine Schäden – ganz im Gegensatz zum Leinenrucken. Gerne können wir aber einmal einen Versuch miteinander machen, und ich zeige Ihnen wie „angenehm“ das Leinenzupfen ist – Wirbelsäule und Hals sind ja bei Mensch und Hund nicht grundverschiedenund beide Lebewesen können fühlen, Dann führen wir denselben Versuch mit der Flexileine durch, die ich Ihnen hinten am Hemdkragen befestigen werde. Sie können auch Mal in die Leine springen, bevor ich die Leine einrasten lasse. Dann tauschen wir die Rollen, und Sie sagen mir, wie gut Sie mich über die Flexileine spüren, ob wir kommunizieren können. Den dritten Versuch lassen wir besser: ich würde mit vollem Tempo in die FL springen. Da ich noch fit bin gibt das einen ziemlichen Ruck (bei mir und bei Ihnen) – physikalisch ist es „Kraft = Masse (80 Kilo) X Beschleunigung“. Gut, die Hunde sind leichter – aber schneller. Betreffend Schleppleine teile ich Ihre Skepsis – davon ist bei mir auch nicht die Rede.
    Übrigens habe ich mich als Beobachter schon mehrmals über Verwicklungen mit Flexileinen amüsiert, oder wenn die Rolle aus der Hand fällt und der Hund in Panik und mit der Leine das Weite sucht. – Gerne würde ich mich mit Ihnen Mal austauschen – ein Veterinärmediziner und ein Verhaltenstrainer (ohne Rudelführer, bitte), das wird sicher interessant.

    an Erich: super, ein guter Anfang, nur Geduld haben

    mit einem herzhaften Wau
    Roman Huber

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  7. Doris Huser

    Als langjährige „Hündelerin“ gibt es für mich zum Thema Flexi zwei Seiten. Für meine 14 Jahre alte taube Hündin ist die Fl ein Segen. Während der Leinenpflicht- Zeit im Frühling habe ich beide Hunde an der Fl. Weil 2 lange Leinen-das geht gar nicht! Aber einen Welpen erzieht man meiner Meihnung nach mit der Flexi def. zum „Schlittenhund“.
    Freundliche Grüsse Doris Huser

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    1. Dr.med.vet Jörg Willi

      Sehr geehrte Frau Huser
      Schön, dass Sie die Flexileine wenigstens für behinderte Hunde schätzen. Sie können mir trotzdem glauben, dass ich alle meine Hunde (grosse und kleine) damit zur Leinenführigkeit erzog und noch keiner zum „Schlittenhund“ wurde.

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  8. Dr.med.vet Jörg Willi

    Sehr geehrter Herr Huber
    Sie haben sicher recht, dass es hin und wieder auch mit der Flexi-Leine zu Verwicklungen kommen kann. Dass das Fallenlassen der FL den Hund in Panik versetzen und in die Flucht jagen kann, habe ich schon selber erlebt. Diese Situation zu filmen, würde sicher beim Betrachter für schallendes Gelächter sorgen, während der betroffene Hund diese sicher weniger lustig finden würde. Auch da haben Sie sicher recht. Für mich überwiegen aber die Vorteile der FL eindeutig und drum empfehle ich sie allen, denen ich einen Welpen verkaufe.
    Selbstverständlich freue ich mich darüber, dass Sie mich kennen kernen wollen. Für den Vorschlag kann ich mich hingegen gar nicht begeistern, denn der Versuch hinkt ganz gewaltig! Dies schon deswegen, weil ich mich im Gegensatz zum Hund mit senkrechter Wirbelsäule auf 2 Beinen bewege. Man darf nämlich Resultate, die man durch Tierversuche mit Ratten erhält, nicht einfach auf Kühe übertragen, weil Kühe halt nicht einfach Ratten mit Hörnern sind. Solche Vergleiche/Versuche sind gefährlich weil sie zu Trugschlüssen führen.

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    1. Susie

      Sehr geehrter Herr Arzt!:
      Warum tun sie es nicht einfach und probieren die Flexi an sich selber aus! Dann werden Sie sehen wie unangenehm es ist ein Halsband umzuhaben das PERMANENT auf Zug ist. Wie oft sehe ich Leute mit solchen Hunden, die keuchend vor sich hin wackeln wei sie fast keine Luft mehr kriegen!! Schauen Sie sich doch mal um und realisieren die Realität. Warum ist es denn so schwierig die Flexi an einem GESCHIRR anzumachen. Dann erübrigt sich das ganze Problem. Die allerwenigsten Hundebesitzer benutzen eine ihrem Hundegewicht angepasste Flexi. Hab mal einen Yorki gesehen der hing an einer Hausmauer weil sein Besitzer ihn mit der Flexi da angemacht hat und dann hats ihn hochgezogen. 🙁

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      1. danny froese

        Sehr geehrte Susle,

        Erlernen sie das Realität lediglich ihre Wahrnehmung von den Dingen betrifft.
        Ihre Aussagen sind qualitativ schwer zu beachten,da sie lediglich ihre persönliche Meinung spiegeln und ihr Vergleich ist bei allem Respekt nur Albern und unangebracht.

        *kein Arzt aber ein Freund der Kommunikation*

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  9. Angela

    Ich habe damals meinen Hund aus dem Tierheim geholt, ein auf 2 Jahre geschätzter vermuteter Wolfsspitzmischling, ausgesetzt, fehlgeprägt, bereits über 1 Jahr im TH, kannte nichtmal seinen Namen, geschweige denn Leinenführigkeit. Im TH wurde mir gezeigt, wie ich den Hund „disziplinieren“ soll: Sehr kräftiges, wiederholtes Leinenreißen in Verbindung mit lautstarkem „SITZ!!!“ brüllen. In der empfohlenen Hundeschule wurde mir als erstes ein Stachelwürger anempfohlen. Beide haben mich nie wieder gesehen, meinem Hund habe ich das Leinegehen folgendermaßen beigebracht: Hund an der normalen Lederleine am breiten Lederhalsband zwischen mir und einer Gartenmauer oder sonstiger seitlicher Begrenzung beim normalen Gassigang, in der anderen Hand einen Zweig mit Blättern oder ein ähnliches längeres „Instrument“, mit dem ich dem Hund vor der Nase „rumgewedelt“ und ihm so das Vorlaufen versperrt habe. Ging er ordentlich bei Fuß, kam das Kommando und das Lob, lief er vor, kam Nein und das Blätterwedeln. Es dauerte etwa drei Tage, da hatte er sowohl Bei Fuß als auch Leinegehen kapiert. Ging er an der langen, losen Leine, habe ich im Bedarfsfall seine Aufmerksamkeit durch leises Rufen, zur Verstärkung durch leichtes Wackeln an der Leine auf mich gelenkt. Das Wackeln kam als kleine Welle am Halsband an, das sich ein bisschen bewegte, das reicht völlig aus und macht keine Schäden. Eine Zeitlang habe ich parallel zur Leine ein Halti benutzt, bis er wirklich endgültig das Laufen an der losen Leine beherrschte (etwa drei Wochen). Ein Geschirr habe ich kurzzeitig benutzt, hauptsächlich als Anschnallhilfe im Auto, finde es aber absolut unmöglich den Hund damit vernünftig zu führen. Es war geringfügig schwierig, ihm das Ziehen eines kleinen Wagens beizubringen, da er ja gelernt hatte, NICHT zu ziehen 😉

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  10. Meier

    Hallo
    Ich bin momentan ziemlich verzweifelt. Meine 9 Monate alte Dackelhündin will partout nicht an der Leine laufen und es nicht so dass sie es nicht könnte. Sobald ein anderer Hund dabei ist, läuft sie problemlos mit. Mit mir alleine stinkt es ihr, sie setzt sich hin. Ich habe schon alles versucht, auch mit Brustgeschirr, da ist es noch fast schlimmer. An der SChleppleine läuft sie gerne und auch im Wald geht es besser. Sobald ich aber in der Stadt bin streikt sie. Die Bindung zu ihr ist gut, denn wenn ich sie frei laufen lasse, folgt sie mir gut und sie schaut auch immer wo ich bin und geht nicht zu weit weg. Da ich eben nicht immer an der Leine rucken möchte, schubse ich sie jetzt ab und zu mal an. Wenn eine Hundekollegin dabei ist, wechseln wir manchmal die Leine und ich laufe alleine weiter, worauf sie mir sofort folgt. Ich weiss wirklich nicht wo das Problem bei ihr liegt. Wir hatten früher immer Hunde aber ich hatte bisher noch nie einen Hunde der sich so kategorisch geweigert hat, an der Leine zu laufen. Ich könnte mir vorstellen, dass sie spät gelernt hat an der Leine zu laufen. Sie kam mit fast 4 Monaten zu mir und konnte praktisch noch gar nicht Leine laufen. Bei Leckerlis ist es so, dass die nur bedingt helfen und es kann ja auch nicht sein, dass der Hund nur mit Leckerli läuft.. Bin für jeden Tipp dankbar.

    Bigi

    Antworten
    1. Roman Huber

      Hallo Bigi

      Danke für Ihre Frage. Als Autor der beiden Beiträge zum Leinenlaufen, gebe ich Ihnen gleich direkt Antwort:

      Eine mögliche Antwort geben Sie sich am Schluss selber. Vielleicht hat sie gar nicht richtig gelernt an der Leine zu laufen, hat in der Zeit vor Ihnen vielleicht sehr schlechte Erfahrungen gemacht an der Leine. – Es wäre jetzt unseriös, wenn ich einfach ein Rezept geben würde, ohne den Fall genauer zu kennen.

      Machen Sie sich weiter Gedanken, woher sie das hat. Ihre Dackelhündin ist weder stur noch will sie sich ärgern, noch streikt sie. Das wäre alles Vermenschlichung. Sicher hat einen guten Grund dafür, möglicherweise ist die Stadt für sie zu sehr beladen mit äusseren Reizen.

      In unserer Hundeschule propagieren wir die 3-Meter-Leine. Sie wird nicht als Schleppleine geführt, sondern als normale Leine, damit der Hund mehr Freiheit hat. Versuchen Sie es doch Mal damit. Wenn sie ihnen schön folgt, dann kann es zur Belohnung sicher mal was Gutes geben – nicht nur trockene Leckerli 😉 – aber nicht mit dem Futter locken, da lernt sie nichts dabei, ausser fressen.

      Kontrollieren Sie die Ausrüstung: breites Halsband ,oder passendes Brustgeschirr, dass Sie nicht an der Leine rucken finde ich gut, denn a) kann es die Gesundheit beeinträchtigen, b) ist es meistens kontraproduktiv und c) nicht vertrauensfördernd – das würde der guten Bindung schaden, darum würde ich sie auch nicht schubsen.

      Es kann auch sein, dass sie einfach nicht gerne ohne Ablenkung (anderer Hund) von zu Hause weggeht, dann fahren Sie mal mit dem Auto etwas weg und spazieren anderswo, an einem neuen, zum Schnüffeln interessanten Ort.

      Vielleicht steckt sie auch nur in einer der hormonell bedingten Angstphasen – dann müsste es aber bald vorüber gehen.

      Sie sehen, es gibt viele Möglichkeiten. Haben Sie etwas Geduld, und beobachten Sie Ihre Hündin gut. Was zeigt sie mit ihrer Körpersprache? Welche Signale? Etc.

      Alles Gute und viel Erfolg

      Herzliche Grüsse
      Roman Huber

      Antworten

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