Konditionieren ist Lernen – und findet immer statt

Als Konditionieren bezeichnet man in der Lerntheorie den Mechanismus, bei dem äussere und innere Reize ein Verhalten auslösen, das durch die Konsequenzen verstärkt wird. Eine komplexe Sache, auch wenn es nichts anderes als Lernen ist.

 

Womöglich haben Sie es schon irgendwo gehört oder gelesen: «Erziehen ohne Konditionieren», «Konditionieren ist unnatürlich», «Kommunizieren statt Konditionieren» «Du machst deinen Hund zur Reiz-Reaktions-Maschine». Sonja Meiburg, deutsche Hundetrainerin und Buchautorin, hat vor einiger Zeit in einem Fachartikel («SitzPlatzFuss») für solche Fehlinterpretationen das Wort «Bullshit» gebraucht. Zu Recht, denn Konditionierung findet immer statt, ob wir wollen oder nicht, im Alltag, im ganzen Leben.

 

Bedingungen, damit ein Verhalten resultiert

Das vom lateinischen «condicio» abstammende Wort heisst «Bedingung». Konditionierung meint also, dass unter bestimmten Bedingungen eine gewisse Reaktion entsteht oder umgekehrt, dass es für eine bestimmte Reaktion gewisse Bedingungen braucht. Konditionierung stellt die Verknüpfung von Reizen dar, aus der ein Verhalten hervorgeht, verstärkt wird und dadurch zum Vorteil ist oder einen Nachteil verhindert. Jedes Mal, wenn eine Entscheidung für ein Verhalten stattfindet, ist Konditionierung im Spiel, ob bewusst oder unbewusst. Diese Art des Lernens stellt die Basis der Evolution dar, bei der sich alle Lebewesen ihre Überlebensfähigkeit angeeignet haben. Die Voraussetzungen dazu sind genetisch abgespeichert.

 

Ausschlaggebend für das Lernen sind die bei einem Entscheid auftretenden Konsequenzen, die Verstärker. Sie lösen Gefühle aus: Gibt es etwas Angenehmes (Belohnung) oder fällt etwas Unangenehmes weg? Sind die Gefühle gut, so lohnt sich das Verhalten. Erfolgt eine Strafe oder fällt etwas Angenehmes weg, sind die Gefühle schlecht. Folglich lässt der Hund das Verhalten künftig besser weg. Eine klare Sache scheint das zu sein, gemäss den «vier Quadranten der Lerntheorie» – ist es aber nicht. (…)

 

Den vollständigen Beitrag können Sie in der Ausgabe 7/20 lesen.

geschrieben von:
Roman Huber

Roman Huber

Roman Huber ist Publizist, Hunde- sowie Medienfachmann, hat zwei Hunde und unterstützt als Trainer seine Frau in deren Hundeschule. Er plädiert für eine faire Erziehung bzw. Haltung, die den Bedürfnissen und Möglichkeiten des einzelnen Hundes und dessen Menschen entspricht. Statt Methoden stellt er die individuelle Begleitung ins Zentrum und Lösungen, die auf Ursachenanalyse basieren sowie verhaltensbiologisch gesehen korrekt sind. www.dogrelax.ch.

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