Kind und Hund: Beziehung vor Erziehung, Teil 2

Eltern wünschen sich in der Regel von ihren Kindern, dass sie zu rücksichtsvollen, verantwortungsbewussten Erwachsenen heranwachsen. Viele sind sogar überzeugt: Kinder, die mit Hunden gross werden, verinnerlichen diese Qualitäten quasi im Schlaf. Dabei lassen sie den wichtigsten Faktor oft ausser Acht: sich selbst.

 

Vorbilder
Zwischen dem 4. und 12. Lebensjahr macht ein Kind   viele entscheidende Entwicklungsschritte durch, unter anderem das Erlangen von Empathie und Mitgefühl. Dabei schwankt das Alter, in dem Kinder diese Fähigkeit entwickeln, von fünf bis sieben, manchmal sogar neun Jahren. Solange ein Kind diese Reife nicht erlangt hat, kann es sich nicht in sein Gegenüber hineinversetzen, sondern muss von aussen, im Idealfall durch einen Erwachsenen, reguliert werden. Das bedeutet, dass der Erwachsene die Verantwortung übernimmt, dem Kind emotional beisteht und ihm vorlebt, wie man sich verhält. Durch diese Form der Regulierung kann das Kind lernen, wie der Umgang mit anderen funktioniert.

Eine natürliche Lernform für das Kind ist das Vorzeigen und Nachmachen, denn Kinder beobachten sehr genau und adaptieren das Verhalten ihrer Vorbilder. Sie sehen nicht nur, wie man in künstlichen Trainingssituationen mit dem Hund umgeht, sondern ebenso die Attitüde im Alltag. Man kann sich in Trainingssituation noch so vorbildlich verhalten, wenn der alltägliche Umgang mit dem Hund von Respektlosigkeit, Lieblosigkeit, Härte, Unklarheit, Unsicherheit, Angst oder Übergriffigkeit geprägt ist, wird das Kind dieses Verhalten kopieren. Erlebt das Kind jedoch Freude und Geborgenheit im Umgang mit den Tieren, wird es dieses Verhalten annehmen.

Gefahren
Laut einer britischen Studie werden die meisten Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren gebissen, meist durch den eigenen Familienhund, wobei hier wohl zwei weitere Faktoren mitspielen: Erstens sind so junge Kinder noch nicht in der Lage, von sich aus die Stoppsignale zu erkennen, die der Hund zeigt. Sie müssen sich die Feinheiten ihrer eigenen Gefühle und Emotionen sowie denjenigen anderer durch Erfahrungen mit Menschen, die bestenfalls offen und feinfühlig kommunizieren, noch erarbeiten. Wenn man also einen Hund und ein kleines Kind im Haus hat, hat man die Aufgabe, dem Kind das menschliche und das kanide Gefühlsleben zu erklären. Zweitenssind Kinder in diesem Alter neugierig und gehen mit den Dingen, die sie gerade beschäftigen, intensiv auf Tuchfühlung, weshalb man den korrekten Umgang mit dem Hund vorleben muss. Andererseits muss man den Hund vor übermütigen Kindern beschützen, indem man übergriffiges Verhalten wie am Schwanz oder den Ohren ziehen, mit den Fingern in die Augen stechen oder am Fell reissen konsequent verhindert oder unterbindet. (…)

Den vollständigen Beitrag können Sie in der Ausgabe 9/19 lesen.

geschrieben von:
Anna Hitz

Anna Hitz

Anna Hitz (Jg. 1983) und ihre Familie leben mit einem Irish Terrier, einem Italienischen Windspiel und einem Spanischen Windhund unter einem Dach. Das Leben im Hier und Jetzt, die Freude und Ruhe bewundert und geniesst sie an ihren Hunden. Ausserdem liebt sie es neue Menschen und Tiere kennenzulernen und von ihnen Neues zu erfahren. Das hat bisher zu zahlreichen Artikeln und Kolumnen über Hunde und Katzen geführt, wie zu einem Roman und einigen Kurzgeschichten über Menschen.

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