Vom Aufbau der Zähne bis zum Zahnverlust (Teil1/2)
Stört Sie der penetrante Mundgeruch Ihres Hundes? Vermutlich leidet Ihr Liebling an Parodontitis und Zahnschmerzen. Dank der folgenden Informationen können Sie nicht nur Ihrem Hund, sondern auch sich selbst helfen, die Zähne gesund zu erhalten.
Eine gute Mundhygiene erspart Schmerzen, Zahnarztkosten und kann zudem das Leben verlängern, denn die aggressiven Keime aus Entzündungen in der Mundhöhle richten oft im ganzen Organismus enormen Schaden an.
Vom Zahnbelag bis zum Zahnausfall – Bakterien zerstören den Zahnhalteapparat
Wir sind umgeben von Bakterien und unser Körper besteht sogar aus mehr Bakterien als Zellen. Das heisst ohne unsere «guten» Bakterien könnten wir beispielsweise unsere Nahrung nicht so aufspalten und verwerten, wie wir sie brauchen. Leider leben in der Mundhöhle auch nicht erwünschte, sehr schädliche Bakterien, deren Stoffwechselprodukte das Zahnfleisch und den darunter liegenden Kieferknochen zerstören, bis schlussendlich der Zahn wackelt und ausfällt. Es wäre so einfach, diese Bakterienbeläge zu entfernen, bevor der Schaden zu gross ist und die Zähne nicht mehr zu retten sind. Die Reihenfolge der Zerstörung (Ausnahme: Unfall) zeigt sich bei uns und beim Hund immer gleich:
- Zahnbelag (Plaque)
2. Zahnstein (verkalkte Plaque)
3. Gingivitis (Zahnfleischentzündung)
4. Parodontitis (Entzündung im Zahnhalteapparat mit Zahnfleischtaschen und Knochenverlust)
5. Zahnausfall
Unterschied Mensch – Hund
Aber zuerst etwas Basiswissen über die Zähne und deren Anatomie: Der Aufbau eines Zahns ist beim Mensch gleich wie beim Hund. Dennoch gibt es drei grosse Unterschiede:
- Hunde leiden ganz selten an Karies (Löchern im Zahnschmelz).
• Der Hund kann seinen Unterkiefer nur in eine Richtung bewegen (Hacker).
• Die Backenzähne des Hundes sind spitz, lediglich die zwei hintersten Zähne sind etwas flacher und ermöglichen ein grobes Zermalmen der Mahlzeit.
Das Karies verursachende Bakterium ist bei Hunden praktisch nicht anzutreffen; somit leiden Hunde ganz selten unter Karies (Löcher in den Zähnen). Bei Menschen, die Süssigkeiten lieben, fühlt sich dieses Bakterium besonders wohl. Der Hund kann seinen Unterkiefer nur öffnen und schliessen, im Gegensatz zum Mensch, der mit dem Unterkiefer seitliche Mahlbewegungen durchführen kann.
Der Hund schlingt mit seinem Raubtiergebiss die Nahrung in relativ grossen Stücken und ohne mahlende Kaubewegungen hinunter. Im Gegensatz zum Hund muss der Mensch mit seinen abgeflachten Kauflächen der Backenzähne seine Nahrung ausreichend kauen und bereits im Mund vorverdauen.
Welpengebiss (Milchzähne)
Hundewelpen kommen zahnlos zur Welt, aber bereits im zarten Alter von ungefähr einem Monat beginnen 28 spitze Milchzähne durchzubrechen. Den Milchzähnen ist nur eine kurze Zeit in der Mundhöhle vergönnt, denn der Zahnwechsel beginnt bereits mit vier Monaten. Selbstverständlich haben auch die Milchzähne lange Wurzeln. Diese werden jedoch resorbiert (aufgelöst), sobald die zweiten Zähne nachstossen. Die Milchzähne beginnen zu wackeln und die Kronen fallen aus. Während dieser Zeit haben die meisten Junghunde ein verstärktes Kaubedürfnis. Wenn Sie Ihre teuren Schuhe und Designermöbel lieben, sollten Sie Ihrem Junghund genügend Knabbersachen oder Kauspielzeug zur Verfügung stellen. Bei Zahnschmerzen bevorzugen Hunde weiches Futter. (…)
Den vollständigen Beitrag können Sie in der Ausgabe 4/20 lesen.