Familienhund – gefordert und oft überfordert (1/2)

 

Sie müssen weder bewachen, hüten noch jagen, weder blinde Menschen führen, Drogen aufspüren noch Verbrecher stellen oder Pokale ergattern. Sie sind einfache Familienhunde. Doch ist ihr Leben auch einfach? Im ersten Teil lesen Sie von der Geschichte des Familienhundes und über dessen Alltag.

 

Die Bezeichnung «Familienhund» wird oft in den Mund genommen, bevor man sich der Evolutionsgeschichte dieses Tiers bewusst geworden ist. Und doch fallen heute in unserer Gesellschaft über 90 Prozent aller Hunde unter diesen Begriff. Der wissenschaftliche Name des Hundes liegt sehr nahe: «Canis lupus familiaris» heisst das vierbeinige Lebewesen. «Canis» steht für Hund, «lupus» für Wolf und «familiaris» für Familie. Gemeint ist damit zwar der Haushund, der Wolfsabkömmling, der seit rund 30 000 Jahren – so weit gehen die wissenschaftlich belegten Funde von Hunden zurück – zusammen mit dem Menschen lebt. In der langen Geschichte des Hundes sind die modernen Familienhunde wohl diejenigen Wolfsabkömmlinge, die von ihren Urahnen am weitesten entfernt sind. Es handelt es sich nach wie vor um Beutegreifer, die Anforderungen haben sich indes gewandelt.

 

Hunde lebten sehr früh neben dem Menschen. Sie profitierten von ihm, indem sie sich von dessen Abfällen ernährten, doch weder nutzten noch schadeten sie ihm. Sie lebten im (symbiotischen) Kommensalismus – im Gegensatz zum Parasitismus. Das sind beispielsweise die Pariahunde, die Pemba- oder Schensi-Hunde, wie sie in Afrika heute noch als Dorfhunde bekannt sind. Sie gehören zur menschlichen Umgebung, ohne integriert zu sein. Sie sind einfach da und werden geduldet, aber weder gefördert noch züchterisch beeinflusst.

 

Der Zuchteingriff des Menschen erfolgte vereinzelt auch dort. So entstand aus Pariahunden die Rasse der Basenji, die für die Jagd eingesetzt wurden, oder der Thai Ridgeback. Andere Hunderassen, so die Dingos, verwilderten als domestizierte Haushunde bereits vor langer Zeit und haben sich in Gestalt und Wesen bis heute gehalten.

 

Hunde wurden mit Aufgaben betraut

Die Haushunde, die von Beginn ihrer Evolutionsgeschichte an mit dem Menschen zusammenlebten, setzte dieser aufgrund ihrer Fähigkeiten für seine Zwecke ein. Mit der Domestikation schuf der Mensch eine Beziehung, wonach er von den Hunden profitierte, während diese von ihm Beschäftigung, Futter, Sicherheit sowie Belohnung erhielten. Diese Form des Zusammenlebens nennt sich Mutualismus. (…)

 

Lesen Sie den vollständigen Beitrag in der Ausgabe 7/18.

 

geschrieben von:
Roman Huber

Roman Huber

Roman Huber ist Publizist, Hunde- sowie Medienfachmann, hat zwei Hunde und unterstützt als Trainer seine Frau in deren Hundeschule. Er plädiert für eine faire Erziehung bzw. Haltung, die den Bedürfnissen und Möglichkeiten des einzelnen Hundes und dessen Menschen entspricht. Statt Methoden stellt er die individuelle Begleitung ins Zentrum und Lösungen, die auf Ursachenanalyse basieren sowie verhaltensbiologisch gesehen korrekt sind. www.dogrelax.ch.

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