Epigenetik: Gene sind kein Schicksal

Epigenetik ist das neue populär­wissen­schaftliche Schlagwort, welches als ­Bindeglied zwischen Umwelt­einflüssen und Genen gilt. Die Epegenetik erklärt ­vereinfacht ausgedrückt also, wie ­Hunde ­werden, wie sie sind.

Text: Regina Röttgen otos: Shutterstock

eit Langem wissen wir, dass die gesamte genetische Erbinformation in jeder Zelle des Körpers identisch abgespeichert ist. Hingegen nicht konstant ist der Aktivitätszustand der Gene, der durch zahlreiche Faktoren festgelegt wird. Welche dies sind und ob diese Faktoren beeinflusst werden können, sind zentrale Fragen der noch jungen Wissenschaft der Epigenetik. Die Antworten sind auch für Züchter und Hundehalter von grossem Interesse. Zwar sind bestimmte Eigenschaften bei gewissen Rassen durchschnittlich stärker oder geringer ausgeprägt. Entgegen landläufiger Annahme ist dieses aber nicht das reine Resultat vererbter Gene. So fragen wir uns immer wieder, inwieweit bestimmte Merkmale unserer Hunde vererbbar sind. Sei es, dass der Nachwuchs den sanften Charakter eines seiner Elternteile haben soll oder sich der teure Rassewelpe doch nicht wie versprochen entwickelt.

Auch Stress wird vererbt

Generell wird viel mehr vererbt als nur die Gene. Diese geben nur eine gewisse Veranlagung vor. In welchem Mass sich diese dann ausprägt, bestimmen Umweltfaktoren, vorherige Erfahrungen und Lebensstil. Sie bestimmen, wann und welche Gene an- oder abgeschaltet werden. Sogar die Lebensumstände der -Vorfahren nehmen hierauf Einfluss. Aus Versuchen mit verschiedenen Tierarten wissen wir, dass Stress und Trauma ebenso die Epigenome (chemische -Veränderung von DNA) verändern können wie unter anderem klimatische Faktoren, Vergiftungen oder Fehlernährung. 

So zieht beispielsweise Stress bei der trächtigen Hündin auch das Nervengerüst der Welpen in Mitleidenschaft. Insbesondere im zweiten Drittel der Trächtigkeit ist dieser Einfluss gravierend, in dieser Phase steht unter anderem die Gehirnentwicklung im Vordergrund. Erlebt die Mutter jetzt ein Trauma oder starken Stress, führt das häufig zu einem verstärkten Stressempfinden bei ihrem Nachwuchs. Selbst gemässigter Stress durch unfreundliches Verhalten oder einen unregelmässigen Tagesablauf können laut Versuchen an Schafen Grund für leicht stressbaren Nachwuchs sein. (…)

Den ganzen Artikel können Sie im SHM 4/22 lesen.

geschrieben von:
Röttgen Regina

Röttgen Regina

Geduld gegenüber Tieren ist bei Regina Röttgen grenzenlos. Nach abgeschlossenem Philosophie- und Anglistikstudium hat sie, nach einer diagnostischen Odyssee für ihren Siamkater, die Ausbildung zur Tierheilpraktikerin gemacht und eine türkische Heimtierzeitschrift verlegt. Sie lebt im Südwesten der Türkei mit ihrem türkischen Mann, zwei Söhnen, zwei Katzen, einem Rudel Hunde und Hühnern ausserhalb eines kleinen Dorfes. Dort arbeitet sie als freiberufliche Autorin und Redakteurin.

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