Superorgan Hundenase
Geht es um Gerüche, sind Hunde jeglicher Technik überlegen. Sie zählen zu den «Makrosmatikern», die Eindrücke hauptsächlich über die Luft durch die Nase sammeln. Was so banal anmutet, ist in Wirklichkeit eine hoch komplexe Angelegenheit und enorm wichtig für das Wohlbefinden der Vierbeiner.
Text: Regina Röttgen
Während wir Menschen nur grob erahnen, wer oder was auf dem täglichen Spaziergang unterwegs war oder welche Zutaten in einem Gericht stecken, kann ein Hund ähnlich wie Jean-Baptiste Grenouille in Patrick Süskinds Roman «Das Parfum» unzählige Informationen aus einem einzigen Duft herausfiltern. Diese beeindruckende Leistung beruht auf einer komplexen Anatomie und den Fähigkeiten, die daraus resultieren.
Die Nase des Hundes besteht aus mehreren Bereichen, die alle eine spezielle Funktion erfüllen: So verfügen Hunde über eine riesige Riechschleimhaut, die sich bis zu den Stirnhöhlen erstreckt. Diese Schleimhaut umfasst eine Fläche von etwa 150 Quadratzentimetern, auf der sich zwischen 125 und 300 Millionen Riechzellen befinden. Grundsätzlich gilt: Grosse Hunde mit langen Nasen haben mehr Riechzellen als kleine Rassen mit kurzen Nasen. Diese enorme Anzahl an Riechzellen ermöglicht Hunden eine feine Differenzierung von Düften. Jede Riechzelle besitzt Dendriten, die wie feine Härchen in eine zähe Schleimschicht ragen. Auf der Oberfläche dieser Härchen befinden sich Rezeptoren, die Duftmoleküle binden und ein Signal erzeugen, das über die Riechnerven ins Riechhirn, den «Bulbus olfactorius», geleitet wird. Von dort werden die Informationen weiter zu anderen Hirnregionen verknüpft. Dafür wird die eingeatmete Luft in mehreren Vorräumen der Hundenase befeuchtet und erwärmt, bevor sie die Riechschleimhaut erreicht. Dies optimiert die Aufnahme der Duftmoleküle.
Lesen Sie den ganzen Beitrag in der Ausgabe 8/24.