Der Spaziergang ist ein wichtiger Bestandteil im Alltag von Hund und Mensch. Doch wie lassen sich deren Bedürfnisse unter einen Hut bringen? Das 10-Punkte-Programm dazu.
Von Roman Huber
Ein gelungener Spaziergang macht Hund und Mensch zufrieden und glücklich, denn er ist mit viel Angenehmem verbunden. Der Mensch kann seine Sorgen ausblenden, der Hund seinen Bedürfnissen nachgehen. «Der Sinn der Spaziergänge mit dem Hund orientiert sich an dessen Bedürfnissen», bestätigt Thomas Riepe, der als Hundepsychologe viele Hunde in der ganzen Welt beobachtet hat und an seiner Akademie Hundepsychologen und -trainer ausbildet. Seine Begründung: «Die Vorfahren der heutigen Hunde und auch heute noch freilebende Hunde (immerhin um die 90 Prozent aller Hunde auf der Welt) befriedigten beziehungsweise befriedigen ihre Bedürfnisse auf ihren Streifzügen wie Nahrungssuche, Territorium abgehen, sichern und markieren, teilweise soziale Interaktion sowie Bewegung, um den Körper fit zu halten. Wobei die Bewegung sehr individuell ist und ausgewogen bleiben muss.»
1 Worum es beim Spaziergang geht
Der Spaziergang ist im weitgehend fremdbestimmten Alltag für den Hund zentral. Er gehört vor allem ihm und soll seinen Bedürfnissen gerecht werden. Form und Umfang von Bewegung und Sinneseindrücken beeinflussen sein Befinden, sein inneres Gleichgewicht und prägen Verhalten sowie Gesundheit. Die gemeinsame Zeit unterwegs beeinflusst auch die Mensch-Hund-Bindung. Dabei soll eine gegenseitige Kommunikation stattfinden. Das Handy gehört definitiv in die Tasche, den Plauder-Kumpan lässt man zu Hause.
2 Bedürfnisse und Erwartungen
Schnüffeln steht beim Hund an erster Stelle, verbunden mit intensiver Nasen- und Kopfarbeit. Entdeckt der Hund eine abgehende Hasenspur, den Eingang eines Dachsbaus, den Durchschlupf einer Katze oder will er nachsehen, welchen Baum das Eichhörnchen erklettert hat, dann lasst uns an solchen Erlebnissen mit derselben Wonne teilhaben.
Durch sein Revier spazierend muss der Hund die Gerüche von Artgenossen untersuchen, und definiert dabei Geschlecht, Alter, Gesundheitszustand, Stresslevel oder etwa eine Läufigkeit. Wo’s nach einer Maus riecht, wird gebuddelt, der durchs Gebüsch flatternde Vogel will verfolgt sein, und der frische Katzenkot muss zumindest geprüft, wenn nicht als «Amuse-Bouche» gekostet werden, bevor es der Mensch verhindern will. (…)
Den vollständigen Beitrag finden Sie im SHM 5/21.