Winterwunderwald und Flaniermeile
Text: Marietta Caviglia Chod
Strecke: Erst führt die Tour, im Hochtal der Landschaft Davos, auf der für die Hunde ungemein interessanten «Bisli- und Schnüffel»-Piste dem Landwasser entlang. Den «Aufstieg» auf die Höhe legen wir gemütlich in der Gondel schwebend zurück, geniessen einen ruhigen, wildromantischen Höhenweg und flitzen auf dem Schlitten mit viel Aussicht zurück ins Tal. Entspannt geht es dem Landwasser entlang zurück zum Ausgangspunkt.
Dauer: 3 1/2 bis 4 Stunden Wanderzeit.
Schwierigkeit: Leicht bis mittel. Von der Clavadeler Alp nach Clavadel geht es 500 Höhenmeter abwärts. Sonst sind es nur wenige Höhenmeter auf der Tour.
Variante: Leicht und kaum Höhenmeter. Nur die Höhenwanderung Jschalp bis Clavadeler Alp und auf derselben Strecke wieder zurück. Dennoch empfehlen sich Wander- oder Winterschuhe mit gutem Profil.
Jahreszeit: Ganzjährig. Bei Schnee jedoch besonders schön.
Start und Ziel: Davos Dorf, Bahnhof. Variante ab Parkplatz Jakobshorn-Bahn (2 1/2 bis 3 Stunden Wanderzeit).
Verpflegung: Viele Restaurants in Davos und ausgiebige Einkehrmöglichkeiten auf der Wanderung, so bei Jschalp, Clavadeler Alp, Clavadel und Islen.
Karte: Landeskarte der Schweiz www.swisstopo.ch, 1:25 000, Blatt Davos, Nr. 1197. Für diese Wanderung reicht auch das bei den Bahnstationen aufliegende Kartenmaterial oder der Pistenplan. Die Wege sind sehr gut ausgeschildert. Übersicht auch bei www.wanderland.ch, Link: interaktive Karte.
Links und Tipps:
- Für sportliche Hunde und schlittelbegeisterte Hundehalter. Einen Schlitten mitziehen und dafür die herrliche Abfahrt von Clavadeler Alp bis Tal geniessen (ca. 500 Höhenmeter). Vorsicht: Bei der Höhenklinik kann die Fahrt abrupt enden, die Strasse wird schwarzgeräumt!
- Besonders schöne Einkehrmöglichkeit kurz unterhalb der Clavadeler Alp. Das gemütliche und heimelige Naturfreundehaus liegt an traumhafter Lage. Die Küchencrew bietet feine, frische Suppen und Kuchen sowie kleine Malzeiten an. Hunde sind willkommen. www.naturfreunde-haeuser.net, Haus Davos Clavadel.
- Ab Islen besteht die Möglichkeit, mit dem Bus zurück nach Davos zu fahren.
- Gute und umfassende Dokumentation über www.davos.ch. Link Erleben > Winterwandern. Aktuelle Wegberichte und Winterkarte.
Wenn man vom Unterland her gegen Davos fährt, kommt man erst am Davosersee vorbei, westlich mit dem Auto, östlich mit der Bahn und schon stehen da die ersten Häuser von Davos Dorf. Hier starten wir mit der Wanderung. Ab dem Bahnhof Davos Dorf (1560 m) sind es nur wenige Schritte weiter ins Dorf hinein, bei der ersten Strasse, der Mühlestrasse, zweigen wir nach links ab, gehen über die Bahngeleise und die Brücke. Auf der Höhe des Sportgeschäfts können wir rechts abbiegen. Ab hier geht es über den Schnee. Jetzt weist der rosa Winterwanderwegweiser uns nach Bolgen/Davos Platz. Wir sind auf der Flanier- und Hundemeile entlang dem Landwasser. Für die Hunde eine lektürereiche Strecke. So gelangen wir auf recht offenem Gelände, nur gelegentlich eine Strasse kreuzend, bis nach Bolgen, wo die kleinsten und jüngsten Skifahrer ihre ersten Fahrversuche wagen. Vis-à-vis gelangen wir über eine kleine Brücke auf den Parkplatz der Jakobshorn-Bahn. Den Luxus der Berggondelfahrt leisten wir uns (mit Gästekarte verbilligt) und schweben im «Gemost» der Skifahrer bis Jschalp (1931 m); die 400 Höhenmeter aufwärts bewältigen wir so ohne Strapazen.
Unsere Hunde sind sich das Gedränge gewohnt und nehmen den Rummel mit stoischer Ruhe, sehr zum Erstaunen der Skifahrer. Auf der Jschalp trennen sich unsere Wege. Die Skifahrer streben noch höher und wir begeben uns auf den schönen, gut präparierten Höhenweg. Links an der Bahnstation auf das Jakobshorn beginnt der stets sehr gut ausgefräste Winterweg. Die Hunde können frei rennen und wir spazieren genüsslich in die ruhige Winterwaldzauberwelt hinein. In leichtem Auf- und Ab geht es dem Berg entlang, zwischendurch können wir einige Meter auf den Schlitten fahren. So geht es recht einsam bis zur Clavadeler Alp (2005 m). Hier treffen wir wieder beim Überqueren der Skipiste ganz kurz auf den Skizirkus. Unser Weg geht unterhalb der Sesselliftstation (Clavadeler Bubble) talwärts. Da unsere Hunde gerne rennen, fahren wir ab hier auf den Schlitten. Nach einer scharfen Rechtskurve dauert es nur noch kurz und wir leiten das Bremsmanöver ein. Rechts zweigt der Zugang (Hinweistafel) zum Naturfreundehaus ab. Ein Halt, der sich lohnt, frische Kuchen, warme Suppen und feine Zvieriplättli erfreuen den Wanderer. Gestärkt und ausgeruht geht die rasante Fahrt weiter. Da es sich um die verschneite Sommeralpzufahrtsstrasse handelt, kann man auch ohne Schlitten angenehm talwärts spazieren (breit und mässige Steigung).
Beim Queren der Ski-Talabfahrt führen wir die Hunde neben den Schlitten und flitzen so bis nach Clavadel (1664 m) hinunter. Bei der Höhenklinik, nach zwei engen Kurven, wird die Strasse schwarz geräumt und ein frühzeitiges Anhalten ist angesagt. Mit Tempo auf den blanken Teer zu schiessen ist äusserst gefährlich und der Herr, dem wir bei dieser Aktion zugeschaut hatten, flog beinahe als Patient direkt in die Klinik. Nun müssen wir kurz auf der Strasse weiter, bei der Hauptstrasse halten wir uns rechts (Bushaltestelle) und biegen nach einem kleinen Parkplatz links ab. Steil führt ein Fussweg durch den Wald auf den Winterwanderweg ins Sertigtal hinunter. Bereits haben wir den Wendepunkt der Tour erreicht und spazieren im Talgrund zurück nach Davos Platz. Bis zuhinterst ins Sertigtal führt eine beliebte Kutschenfahrt-Strecke und so kreuzen wir gelegentlich Schlittengespanne, die Passagiere warm eingepackt, die schwitzenden Pferde kleine Dampfwölkchen ausstossend. Erst geht es am Waldfriedhof vorbei bis Islen und ab da folgen wir erneut dem Lauf des Landwassers. Bereits in Davos Platz gibt es einen Bahnhof und ÖV-Anbindung. Wir gehen bis nach Davos Dorf zurück. So legen wir ab Bolgen nochmals das bereits bekannte Wegstück zurück und die Hunde erschnüffeln müde, aber immer noch interessiert die letzten «News».