«Abstellen!» – Was tun, wenn Hundeverhalten stört (1/2)

Stört beim Hund ein Verhalten, soll man es abstellen. So will es die Gesellschaft – und oft auch der Hundehalter. Warum überhaupt? Vielfach geht es nur um natürliche Verhaltensweisen, die auf hündischen Bedürfnissen basieren.

Es ist der Klassiker in der Hundeerziehung. Aus der Sicht der Gesellschaft ist eine längere Liste von hündischen Verhaltensweisen unerwünscht: Während Menschen miteinander schwatzen, darf Hund nicht bellen. Menschen begrüssen einander freudig, doch wehe, Hund möchte das ebenso tun und springt hoch. Solches Verhalten kann Hundebesitzer gehörig unter Druck setzen. Und weil ihnen bewusst wird, dass ihr Hund auf dem Spaziergang auch an der Leine zieht und alles Mögliche frisst, zu Hause am Tisch ständig bettelt, liebend gerne Gegenstände schreddert und noch andere Untugenden hat, wird ihnen klar: Jetzt müssen wir etwas dagegen unternehmen!

Zuerst wird oft eine autoritäre Gangart eingeschaltet, weil das nette Bitten nichts genutzt hat. Auf ein unerwünschtes Verhalten erfolgt ein strenges, lautes «Nein» oder «Pfui», auf dem Spaziergang wird der Hund von allen Köstlichkeiten am Boden weggerissen. Das funktioniert manchmal zu Beginn sogar. Der Hund erschrickt, bricht sein Vorhaben ab, doch nützen tut es längerfristig nicht. Im Gegenteil: Der Hund steht vermehrt unter Stress und versucht es andernorts oder in einer anderen Situation erneut.

Nachdem die Tipps aus dem Internet ebenfalls nicht geholfen haben, geht man zum Hundetrainer. Er bekommt dann die meist gestellte Frage zu Gehör: «Wie kann man das abstellen?» Doch erst stellen sich andere Fragen zu einem Verhalten: Was bedeutet es? Wozu dient es dem Hund? In welchen Situationen zeigt er es und wann nicht? Wie entsteht es, wo liegen die Ursachen – in seinen Genen, in der Umwelt oder etwa bei der Erziehung durch seinen Menschen? Diesen Fragen geht die Trainerperson seriös nach und analysiert die Antworten, auch wenn der Halter eine schnelle Lösung möchte. Ein Trainer, der sofort Tipps, Anleitungen und die Wasserspritze bereithält, kann nicht erfahren, was es mit diesem Verhalten auf sich hat. (…)

 

Den volllständigen Beitrag können Sie in der Ausgabe 9/18 lesen.

geschrieben von:
Roman Huber

Roman Huber

Roman Huber ist Publizist, Hunde- sowie Medienfachmann, hat zwei Hunde und unterstützt als Trainer seine Frau in deren Hundeschule. Er plädiert für eine faire Erziehung bzw. Haltung, die den Bedürfnissen und Möglichkeiten des einzelnen Hundes und dessen Menschen entspricht. Statt Methoden stellt er die individuelle Begleitung ins Zentrum und Lösungen, die auf Ursachenanalyse basieren sowie verhaltensbiologisch gesehen korrekt sind. www.dogrelax.ch.

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