Vermisst

Es sind die Flyer, die einen darauf aufmerksam machen. Sie hängen an Robidogs und Strassenleuchten. In der Mitte das Foto von einem Hund, darüber die rote Überschrift: «Vermisst».

 

Der Hund verschwindet
Zurzeit sind bei der STMZ (Schweizerische Tiermeldezentrale) 99 Hunde als vermisst gemeldet. Es sind verschiedenste Hunde aufgelistet. Jung, alt, klein, gross, Rassehunde und Mischlinge, Auslandhunde sowie solche vom Züchter. «Meistens läuft der Hund weg, weil er sich erschreckt oder dem Wild hinterherrennt», erzählt Nadja Rodel von «Hund entlaufen – wir suchen». Dabei kann der Hund durch ein lautes Geräusch, einen Stromschlag, einen anderen Hund, ein anderes Tier oder Menschen so in Panik geraten, dass er planlos davonläuft. Wenn ein Hund in Panik davonläuft, registriert er nicht, wohin er läuft. Sein ganzes Denken ist auf Flucht und Überleben eingestellt. Erst wenn die Gefahr gebannt scheint, kann er abbremsen, Luft holen und sich umschauen, wo er ist.

Nicht die Panik, sondern die Jagdlust wird den passionierten Jägern zum Verhängnis. Sie stürzen dem Wild blindlings hinterher. Das ist besonders in ungewohntem Gelände problematisch. «Viele Hunde gehen auf Wanderungen in den Bergen verloren», weiss Rodel. «Sie folgen dem Wild, dann verlaufen sie sich oder stürzen ab. Oft findet man sie gar nicht mehr oder erst viele Wochen später an einem Ort, wo sie verendet sind.» Dabei muss es nicht einmal felsiges Gelände sein. Es reicht eine abschüssige Wiese. Wenn der Hund im vollen Tempo einer Gämse nachhetzt, sich überschlägt und gegen einen Baum fällt, kann dies zu fatalen inneren Verletzungen führen, vor allem wenn der Hund nicht schnell gefunden wird.

Es gibt aber auch die unerklärlichen Fälle, so wie es Heinz Steger erlebt hat: Seine Foxterrier-Hündin hatte keinen besonderen Jagdtrieb. Sie entfernte sich von sich aus nie weiter als 20 bis 30 Meter von ihrem Halter. Sie war ein geliebtes Familienmitglied, durfte im Bett schlafen und ging mit Steger drei- bis viermal in der Woche in die Hundeschule. Trotzdem war sie plötzlich wie vom Erdboden verschluckt.

Der Moment
Es ist bereits drei Jahre her, doch Heinz Steger erinnert sich noch daran, als wäre es gerade erst vor einer Stunde passiert. Steger wurde in den Thurgau zur Gemeinschaftsjagd eingeladen. Er bezog wie die anderen Jäger seinen Stand im Wald. Seine Foxterrier-Hündin Iluq hatte er mit einem Leuchtgeschirr und GPS-System ausgerüstet. «Die anderen Jäger sagten nur, für was brauchst du das. Iluq läuft ja immer mit den Treibern mit.» Steger wollte aber auf Nummer sicher gehen. Die Batterien waren voll. Das Gerät hatte noch nie Probleme bereitet, es war ein Qualitätsprodukt. (…)

 

Den vollständigen Beitrag finden Sie im SHM 8/20.

geschrieben von:
Anna Hitz

Anna Hitz

Anna Hitz (Jg. 1983) und ihre Familie leben mit einem Irish Terrier, einem Italienischen Windspiel und einem Spanischen Windhund unter einem Dach. Das Leben im Hier und Jetzt, die Freude und Ruhe bewundert und geniesst sie an ihren Hunden. Ausserdem liebt sie es neue Menschen und Tiere kennenzulernen und von ihnen Neues zu erfahren. Das hat bisher zu zahlreichen Artikeln und Kolumnen über Hunde und Katzen geführt, wie zu einem Roman und einigen Kurzgeschichten über Menschen.

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