Schweizer Hunde Magazin

Targettraining mit Markersignal – Klickertraining

Für Anfänger und Fortgeschrittene

Das Targettraining ist einigen Lesern vielleicht schon im Ansatz bekannt. Target kommt aus dem Englischen und bedeutet «Ziel». Es geht in dieser Aufgabe darum, dem Tier beizubringen, ein vorgegebenes Ziel mit einem ausgewählten Körperteil zu berühren.

Je nachdem welches Körperteil hierfür ausgewählt wird, bekommt das Target seinen Namen. Die bekanntesten Targets sind die folgenden:

Wem das zu einfach ist, kann sich neue Targets einfallen lassen. Hier einige Beispiele:

Targettraining ist einerseits eine gute Vorbereitung aufs Training mit Markersignal, da das Verhalten je nach Körperteil meist einfach provoziert werden kann. Zum anderen können aus dem Targettraining viele neue Aufgaben entstehen, die sich im Alltag schnell als nützlich herausstellen.

Vorbereitung

Das Ziel

Am Beispiel «Nasen-Target»: Ihr Hund bewegt den Kopf aktiv in Richtung des angebotenen Targets und berührt dieses mit der Nase.

Am Beispiel «Vorderpfoten-Target»: Der Hund hebt eine Vorderpfote, nähert diese dem Target an und setzt die Pfote anschliessend darauf. Sie könnten stattdessen auch definieren, dass der Pfotenrücken das Target berühren soll.

Möchten Sie ein anderes Körperteil ausprobieren, versuchen Sie das Ziel hierfür selbst zu formulieren. Prüfen Sie, welche Bewegung vor dem eigentlichen Berühren stattfinden muss, denn diese ist für das Markieren des erwünschten Verhaltens ausschlaggebend.

Es kann losgehen!

Ein neu angebotener Gegenstand wird meist neugierig beschnuppert oder mit den Pfoten manipuliert. Genau diesen Umstand können wir uns besonders beim Nasen- und Pfotentarget zunutze machen, wenn auch nur, bis der Reiz des Neuen verflogen ist. Aus diesem Grund wird das Target nach jedem markierten Verhaltensansatz wieder entfernt. So bleibt es länger interessant. Zudem erhält das Auftauchen des Targets Signalcharakter.

Beim Targettraining mit anderen Körperteilen ist Ihre Fantasie gefragt. Überlegen Sie, wie Sie Ihren Hund dazu provozieren könnten, das Target mit dem gewünschten Körperteil zu berühren oder ihm zumindest näher zu kommen.

Belohnt wird der Ansatz des gewünschten Verhaltens. Warten Sie nicht darauf, dass Ihr Hund den Gegenstand berührt, bevor Sie das Verhalten markieren, Sie könnten dann schon zu spät sein! Machen Sie «Fotos» von dem Verhalten, das diesem Ziel möglichst nahekommt. Optimal «markieren» Sie kurz bevor das Körperteil das Target erreicht.

Beispiel Nasen-Target

Die gesamte Sequenz können Sie drei- bis viermal täglich durchführen.

Stolpersteine

Dreimal hintereinander gelingt dies meistens; ob es auch öfter funktioniert, hängt ganz vom Hundetypus und der Lernerfahrung ab. Wenn es gar nicht gelingen will oder der Hund schnell das Interesse verliert, können Sie versuchen, das Target zusätzlich interessant zu machen:

 

 

Was auch immer Sie versuchen, falls Ihr Vierbeiner innerhalb von etwa zehn Sekunden keine Reaktion auf das angebotene Target zeigt, wird dieses jeweils wieder weggenommen und ein neuer Versuch gestartet. Andernfalls wird es immer schwieriger, dem Präsentieren des Targets eine Bedeutung zu geben.

Anforderung erhöhen

Das erste Zwischenziel ist erreicht, wenn Ihr Hund sich aktiv zum Target hin orientiert, sobald Sie ihm dieses in kurzer Reichweite anbieten. Ist das der Fall, können Sie die Anforderung etwas erhöhen:

Das Nasen-Target ist eine der einfachsten Targetaufgaben beim Training mit Tieren im Allgemeinen. Zusammen mit dem Pfoten-Target kann es als Einstieg ins Targettraining genutzt werden. Haben die Hunde das Prinzip des «Targeting» begriffen, ist es bald möglich, auch andere Körperteile ins Targettraining einzubeziehen.

Sie haben Schwierigkeiten bei der Umsetzung? Schreiben Sie an info@hundemagazin.ch, Betreff: «Klickerfragen». Gerne nehme ich Fragen auf und gehe in den weiterführenden Artikeln darauf ein.

Text: Katrin Schuster