Rassetypen – Hofhunde, Herdenschutzhunde und andere Molosser

 

Von unseren Hunden wird vieles verlangt, was nicht in ihrer Verhaltensnorm enthalten ist. Teilweise steuern die Forderungen sogar gegen die genetischen Anlagen. Um den Hund besser zu verstehen, lohnt es sich, dessen Herkunft bezüglich seiner Rasse oder seiner Vorfahren genauer anzusehen. In dieser sechsteiligen Serie zeigen wir rassetypisches Verhalten, welches natürlich auch bei Mischlingen zu finden ist.

 

Ein Tierschutzhund aus dem Ausland hat ein neues Zuhause gefunden. Auf den Fotos und Videos sah die geschorene Hündin wie ein weisser Riesenschnauzer aus und schien unkompliziert. Nun lebt sie in einer kleinen Hundegruppe mit ihrer neuen Halterin auf einem Hof mit viel Umschwung, wo täglich mehrere Mitarbeiter ein und ausgehen.

 

Die Hündin bezog das neue Reich und suchte sich ihre Liegeplätze. Sie wählte strategisch günstige Bereiche, von welchen sie einen guten Überblick hatte und Ressourcen im Blick behalten konnte: die Küche und den Kücheneingang, Durchgangsbereiche und übersichtliche Plätze im Garten. Am dritten Tag begann die Hündin gegenüber den Mitarbeitern plötzlich aggressiv zu reagieren. Anfangs durften sie zwar noch hereinkommen, sich dann aber nicht mehr von ihrem Arbeitsplatz wegbewegen. Wenn Besuch kam, musste der Neuzugang nun angebunden oder weggesperrt werden, weil die Hündin sich aufführte, als würde sie jeden Neuankömmling gleich zerfleischen.

 

Zum Glück wartete die Halterin nicht lange und holte sich zügig Hilfe. Schnell stellte sich beim Anamnesegespräch heraus, dass es sich bei der neuen Hündin um einen vermutlich sogar reinrassigen Herdenschutzhund handelt, der in dem Land, aus dem sie kam, nicht unüblich ist. Das bedeutete erst mal Umdenken für die Halterin und eine gute Planung bezüglich der Mitarbeitersituation.

 

Das Wesen

Gemütlich, etwas schwer von Begriff und sehr sozial – nur nicht gegenüber Fremden. So könnte man das Wesen von Hof- und Herdenschutzhunden vereinfacht zusammenfassen. Hunde dieses Rassetypus sind im Allgemeinen sehr angenehme Zeitgenossen, haben aber doch einige Tücken, die das Zusammenleben nicht immer einfach gestalten. (…)

 

Den vollständigen Beitrag können Sie in der Ausgabe 1/19 lesen.

 

geschrieben von:
Katrin Schuster

Katrin Schuster

Katrin Schuster (Jahrgang 1979) ist Tierverhaltenstherapeutin und gelernte Laborfachfrau für Veterinärmedizin (V-MTA). Als Dozentin für ethologische und veterinärmedizinische Themen gibt sie ihr breites Wissen an angehende Verhaltensberater, Tierheilkundige und Tiermedizinische Praxisassistenten in verschiedenen Schulen weiter. Neben der gesundheitlichen Abklärung bei Verhaltensauffälligkeiten liegen ihr die tiergerechte Haltung sowie der respektvolle und faire Umgang zwischen Tier und Mensch am Herzen. Katrin Schuster arbeitet mit Tierpsychologen, Fachtierärzten und Tierheilpraktikern eng zusammen.

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