Kein Blaublut-Denken bei den Beauceron-Züchtern

In Kreuzlingen fand am letzten Wochenende im September die 12. Nationale Zuchtausstellung des Schweizerischen Klubs der Beauceron-Freunde SKBF statt. Aber nicht nur knapp 60 Beaucerons stellten sich den strengen Richteraugen. An einer Mischlingshunde-Ausstellung wurden auch 50 Mischlinge und Hunde ohne Papiere gerichtet.

Text: Brenda Zuckschwerdt

Vilma darf ausnahmsweise auf den Tisch. «Aber nur hier, zu Hause nicht!», sagt die Besitzerin der Mops-Hündin und lacht. Vilma ist das einerlei. Sie wackelt freudig mit ihrem Po und windet sich vor Begeisterung. Richterin Regula Loacker hat alle Hände voll zu tun. «Keine Angst, ich halte sie», sagt sie zur Besitzerin – «mit quirligen Möpsen kenne ich mich aus». Als Richterin der ersten Mischlingshundeausstellung, die der Schweizerische Klub der Beauceron-Freunde organisierte, musste sie sich auf die unterschiedlichsten Hunde einstellen. Kein Problem für die erfahrene Kynologin, die als Hundesportlerin, Züchterin, Wesensund Ausstellungsrichterin aktiv ist und zu Hause selbst verschiedene Hunde hat, vom Mops über den Collie, den sie züchtet, bis hin zum Irischen Wolfshund. «Deshalb habe ich spontan zugesagt, als angefragt wurde, ob ich richten würde», sagt sie. So beurteilte sie in drei Grössen- und drei Altersklassen alles, was ihr im Ring vorgeführt wurde: Mischungen von Pudel oder Labrador, Spaniel oder nordische Rassen. Weil diesmal kein Rassestandard vorlag, wurden Fell, Gesundheitszustand und die Harmonie zwischen Hund und Hundeführer beurteilt. «Man muss sich einfach auf jeden einzelnen Hund einstellen und ihn lesen», so Loacker.

Vom Tierheim in den Schauring

Positiv aufgefallen sind Regula Loacker nicht nur die gepflegten Hunde, sondern auch das freundliche und oft sehr harmonische Miteinander, so wie bei Marie-Jeanne Dufour und ihrem Rüden Buddy, Mischung unbekannt. «Dieser Hund hat das alles wie ein Profi gemacht, so wie wir es gerne haben», sagte Loacker nach seiner Vorführung. Dabei ist der Schauring für Buddy nichts, was er kennt. Aus einem polnischen Tierheim kam der Rüde zu einer Besitzerin, bei der seine Zerstörungswut überhandnahm. Er sollte schon eingeschläfert werden, da nahm ihn Marie-Jeanne Dufour auf. Heute verläuft sein Leben in geregelten Bahnen; Der mittlerweile zehnjährige Buddy arbeitet sogar als Therapiehund und ging in Kreuzlingen als Sieger aus dem Schauring. «Als ich von der Mischlingshundeausstellung hörte, fand ich das eine unglaublich tolle Idee», sagt seine Besitzerin. «Mischlingshunde dürfen ja nirgends richtig mitmachen; das finde ich nicht in Ordnung». Deshalb nahm sie den weiten Weg vom schwyzerischen Altendorf gerne in Kauf, um Buddy einmal auch in einem Schauring zu zeigen.

Lesen Sie den ganzen Artikel von Brenda Zuckschwerdt im Schweizer Hunde Magazin 8/2015.

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