In der Ruhe liegt die Kraft

Welpen und Junghunde sprühen voller Lebensfreude. Es gibt ­überall etwas zu sehen, zu riechen, zu ­entdecken. Die Welt ist grenzenlos und die Vierbeiner könnten den ganzen Tag herumrennen, spielen und toben.

Text: Daniela Rettich

Seit Ende Dezember bereichert eine kleine Australien Shepherd-Hündin namens Nisha das Leben auf unserer Farm. Sie ist jetzt sieben Monate alt und voller Energie, zeigt eine ausgeprägte Leidenschaft für Wasser und flitzt für ihr Leben gern herum. Wie viele andere Besitzer junger Hunde komme auch ich immer wieder in Versuchung, diesen Bewegungsdrang mittels Wurfspielen befriedigen zu wollen, was natürlich komplett kontraproduktiv ist. Ich ertappe mich gelegentlich dabei, wie ich auf Nishas Aufforderungen eingehe, wenn sie mit irgendeinem Spielzeug antrabt, obwohl ich es doch besser weiss. 

Ruhe will gelernt sein

Wir sehen also, dass wir den Junghunden nicht beibringen müssen, sich zu bewegen, aktiv zu sein, herumzurennen. Im Gegenteil: Viel wichtiger ist es, von Anfang an Ruhe in den Vierbeiner zu bringen. Das Ruhebedürfnis eines Junghundes beträgt 17 bis 20 Stunden pro Tag. Damit ist nicht nur schlafen gemeint, sondern auch gemeinsames Herumhängen, Dösen und Nichtstun. Viele Hundehalter vergessen das oft, lassen sich von der Energie des Vierbeiners mitziehen und wundern sich später, warum sie so einen aktiven und umtriebigen Hund haben. Meistens ist das Problem hausgemacht. Dieses Ruhebedürfnis ist im Vierbeiner nach wie vor genetisch verankert. In der Natur sorgen die erwachsenen Hunde für die nötigen Pausen. Wir Hundebesitzer jedoch denken, den Energiebündeln ein Fulltime-Bespassungsprogramm anbieten zu müssen. Vor allem bei sehr aktiven und bewegungsfreudigen Rassen hört man immer wieder «Oh, den musst du aber beschäftigen, da bist du stundenlang unterwegs, mit dem musst du arbeiten, die wollen was tun.»

In seinem ersten Lebensjahr sollte ein Hund jedoch gar nichts tun müssen. Der Schwerpunkt liegt darauf, Grundregeln zu lernen, Erziehung anzubahnen, Bindung aufzubauen, an Frustrationstoleranz und Impulskontrolle zu arbeiten und Ruhephasen einzuhalten. (…)

Den ganzen Beitrag können Sie in der Ausgabe 4/23 des «Schweizer Hunde Magazins» lesen.

geschrieben von:
Daniela Rettich

Daniela Rettich ist BLV*-anerkannte Hundetrainerin und Sachbuchautorin, www.silentdogs.com. * Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV)

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