Hypothyreose ‒ Die Schilddrüsenunterfunktion beim Hund

Die Schilddrüse gibt Anlass zu Diskussionen zwischen Hundehaltern/-trainern und Tierärzten. Auf der einen Seite neigen viele dazu, sämtliche Verhaltensprobleme auf die Schilddrüse abzuwälzen, auf der anderen Seite weigert man sich beharrlich, den Zusammenhang zwischen der «subklinischen», also leichten Schilddrüsenunterfunktion und Verhaltensänderungen zu sehen. Wie bei so vielem gibt es auch bei der Schilddrüse nicht nur Schwarz und Weiss, sondern viele Graustufen dazwischen und damit leider mal wieder keine einfache Pauschallösung.

Die Schilddrüse ist eine Hormondrüse im Halsbereich, deren Hormone Einfluss auf fast alle Organe nehmen. Die Hauptfunktion der Schilddrüse besteht in der Jodspeicherung und Bildung der jodhaltigen Schilddrüsenhormone Thyroxin (T4), Trijodthyronin (T3) sowie des Peptidhormons Calcitonin, das wir aber in diesem Artikel vernachlässigen können, da es keine Auswirkungen auf das Verhalten hat. Ausserdem gehören zum hormonellen Regelkreis der Schilddrüse auch noch die übergeordneten Hormone TSH (Thyroidea-stimulierendes Hormon) aus der Hirnanhangdrüse und TRH (TSH stimulierendes Hormon) aus dem Zwischenhirn. Sie regulieren die Aktivität der Schilddrüse.

 

Die Hormone im Einzelnen

Das auch als T4 bezeichnete Thyroxin wird direkt in der Schilddrüse gebildet und ist als sogenanntes Prohormon die biologische Vorstufe für das eigentlich aktive Trijodthyronin (T3). Trijodthyronin wird in den Zielorganen vor allem der Leber und den Nieren, aber auch in Gehirn, Herz und Skelett aus T4 gebildet. Seine Funktion ist eine Steigerung des Stoffwechsels, die dazu führt, dass der Grundumsatz erhöht wird: Die Herzfrequenz steigt an, der Umsatz im Zucker- und Fettstoffwechsel wird gesteigert und Körpertemperatur sowie Blutdruck werden erhöht. Das sind nur einige Wirkungen des T3.

Ausserdem muss man sich auch jene Hormone aus dem Gehirn anschauen, die die Aktivität der Schilddrüse beeinflussen: das TSH (Schilddrüsen-stimulierendes Hormon) wird in der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) gebildet und wirkt direkt auf die Schilddrüse, die unter TSH-Einfluss die Bildung von T3 und T4 und deren Freisetzung aus der Schilddrüse reguliert. Ausserdem bestimmt es die Blutversorgung der Schilddrüse, die Aufnahme von Jod in die Schilddrüse und die Bildung des Trägereiweisses Thyreoglobulin, das für den Transport der Schilddrüsenhormone im Blut benötigt wird. Nachgewiesenermassen korreliert eine Erhöhung des TSH beim Menschen mit Depressionen. Geht man im Gehirn noch eine Stufe höher, so landet man am Boden des Zwischenhirns, dem Hypothalamus. Hier wird ein weiteres Hormon gebildet, das zum Regelkreis der Schilddrüsenhormone gehört: das TRH oder auch TSH-stimulierendes Hormon. Es bewirkt in der Hirnanhangdrüse die Freisetzung von TSH, das dann wiederum auf die Schilddrüse wirkt.

 

Die Schilddrüse

Die Schilddrüse ist Ausgangspunkt für zahlreiche Erkrankungen, die unter anderem zu Störungen des Hormonstoffwechsels führen und eine Unter- oder Überfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose beziehungsweise Hyperthyreose) hervorrufen können. Während man bei der Katze fast ausschliesslich eine Überfunktion findet, spielt beim Hund die Unterfunktion die grössere Rolle. Erhöhte Werte wie bei einer Überfunktion sind beim Hund in ganz seltenen Fällen durch einen Tumor verursacht. In der Regel sind sie aber auf das Verfüttern von rohen Kehlköpfen oder Schlundfleisch zurückzuführen, da die darin enthaltenen aktiven Schilddrüsenhormone genauso wirken wie die körpereigenen Hormone. Sollten sich also in den Blutwerten erhöhte T4-Werte ergeben, ist nicht gleich das Schlimmste zu befürchten, sondern man sollte nach Vermeidung dieser Futterkomponenten die Werte erneut bestimmen. Meist ist dann alles wieder im Normbereich.

 

Die Blutwerte

Um eine Fehlfunktion der Schilddrüse zu diagnostizieren, ist ein komplettes Schilddrüsenprofil mit T4-Werten (Gesamt-T4 und freies T4) notwendig. Über die Aussagekraft von T3 gibt es unterschiedliche Aussagen. Telefonate mit Veterinärlaboren ergaben, dass T3 für die Funktionsbeurteilung der Schilddrüse nicht geeignet sei, da es nur intrazellulär durch Umbau aus T4 gebildet werde. Wenn der T4-Wert erniedrigt ist, wird kompensatorisch vermehrt T3 gebildet, sodass sogar bei einer vorliegenden Unterfunktion eine normale T3-Konzentration vorliegen kann.

Cholesterin sollte aber mit beurteilt werden, da man bei Hunden mit einer Schilddrüsenunterfunktion häufig erhöhte Cholesterinwerte findet. Zusätzlich empfiehlt es sich, die sogenannten TAK (Antikörper auf das Transporteiweiss Thyreoglobulin) mit zu bestimmen, um eine autoimmune Ursache, eine beim Hund häufige, auf ein fehlgeleitetes und übersteigertes Immunsystem zurückzuführende Schilddrüsenunterfunktion, diagnostizieren zu können. Auch gegen die Schilddrüsenhormone T3 und T4 gibt es Antikörper. Grundsätzlich sollte immer parallel ein komplettes Organprofil erstellt werden, da es im Zusammenhang mit vielen verschiedenen anderen Erkrankungen zu einem Abfall der zirkulierenden Schilddrüsenhormone kommen kann. Dieses Phänomen nennt man Non-Thyroidal Illness (NTI) oder Euthyroid Sick Syndrome (ESS). Man geht davon aus, dass es sich beim NTI/ESS um eine physiologische Anpassungsreaktion des Körpers handelt, deren Ziel es ist, aus Selbstschutz den Stoffwechsel während der Erkrankung herabzusetzen. Ausserdem ist es zur Interpretation auch wichtig zu wissen, dass die Konzentration an Schilddrüsenhormonen im Alter abnimmt, Windhunde per se niedrigere Werte, kleinere Rassen höhere Werte haben als grössere, und dass bei einer Hündin um den Geburtstermin die Werte ansteigen. Zudem haben verschiedene Medikamente einen Einfluss auf den Hormonspiegel, sodass Sie Ihrem Tierarzt zur Beurteilung mitteilen sollten, ob der Hund zurzeit Medikamente bekommt.

Bei einer klinisch manifesten Hypothyreose findet man bei den Blutwerten einen deutlich erhöhten TSH-Wert und niedrige T4-Werte. An das Gehirn geht dann die Rückmeldung, dass nicht genügend T4 und T3 vorhanden sind, weil die Schilddrüse aufgrund verschiedener Ursachen (siehe nachfolgend) so weit eingeschränkt ist, dass sie nicht mehr in ausreichender Menge Schilddrüsenhormone produzieren kann. Deswegen wird aus dem Gehirn ständig noch mehr TSH nachgefeuert, um den Spiegel an Schilddrüsenhormonen zu erhöhen. Das gelingt aber nicht. Ausserdem findet man häufig einen erhöhten Cholesterinwert und – je nachdem, ob eine Autoimmunerkrankung vorliegt oder nicht – Antikörper gegen die Schilddrüsenhormone oder deren Transporteiweisse.

 

Die Diagnostik

Die Diagnostik der Schilddrüsenunterfunktion bedarf ausser den Blutwerten und einem Organprofil auch verschiedener anderer diagnostischer Massnahmen. Eine ausführliche Anamnese und die Beurteilung aller Symptome, die das Tier zeigt, sind ausgesprochen wichtig. Ein erfahrener Tierarzt kann auch mithilfe des Ultraschalls die Schilddrüse beurteilen. Vor allem bei der sogenannten subklinischen Hypothyreose (siehe nachfolgend), findet man keine eindeutigen Blutwerte und die Diagnostik gleicht oft einem Detektivspiel, bei dem man alle Mosaiksteinchen zusammensetzen muss, um zu einer Aussage bezüglich der Beteiligung der Schilddrüse am Verhalten zu kommen. Ich empfehle auf jeden Fall einen Tierarzt zu konsultieren, der Erfahrung mit der Diagnostik von subklinischen Schilddrüsenunterfunktionen hat.

 

Die Symptome der klassischen Hypothyreose

Bei einer klassischen Schilddrüsenunterfunktion findet man alle Anzeichen eines herabgesetzten Stoffwechsels: Die Hunde nehmen an Gewicht zu, obwohl man an der Futtermenge nichts geändert oder sie sogar bereits deutlich reduziert hat. Die Fellqualität wird schlechter, rasierte oder geschorene Stellen wachsen sehr langsam oder gar nicht wieder nach, es kann zu Haarausfall kommen, und in schweren Fällen bekommen die Hunde einen Rattenschwanz. Insgesamt ist die Fellqualität sehr schlecht, die Haare werden stumpf und glanzlos, manche Hunde ergrauen auch frühzeitig. Das heisst aber natürlich im Umkehrschluss nicht, dass jeder Hund, der mit fünf Jahren bereits eine graue Schnauze hat, auch an einer Schilddrüsenunterfunktion leidet. Dennoch sollte man beim Auftreten solcher Symptome auch an die Schilddrüse denken. Ausserdem kommt es zu einer herabgesetzten Herzfrequenz, Zyklusstörungen, einer verzögerten Wundheilung, einer Immunschwäche und man findet bei betroffenen Hunden auch therapieresistente Haut- und Ohrenentzündungen. Auffällig ist auch, dass diese Hunde plötzlich eine Kälteintoleranz zeigen und vermehrt warme Plätze aufsuchen, denn die Schilddrüse beziehungsweise deren Hormone sind auch an der Temperaturregulation beteiligt. Der «Klassiker» bei hypothyreoten Hunden ist auch der traurige Blick, der den Besitzern oft auffällt. Das ist keineswegs Einbildung, denn es kommt zu Wassereinlagerungen unter der Haut, besonders um die Augen, wodurch dieser traurige Blick entsteht. Vom Verhalten her zeigen sich Hunde mit einer klinisch manifesten Hypothyreose sehr reduziert bis apathisch. Sie sind nicht besonders belastbar und schnell erschöpft.

 

 

Mögliche Symptome

 Klassische Symptome bei klinisch manifester Hypothyreose:

  • Unterkühlung, Kälteintoleranz
  • gesteigerte Fresslust
  • vermehrter Durst
  • «trauriger Blick»
  • schlechte Wundheilung
  • chronische Otitis
  • Muskelschwund
  • erniedrigte Herzfrequenz
  • Zyklusstörungen
  • abwechselnd Durchfall und Verstopfung
  • Haut- und Fellprobleme

 

Verhaltensveränderung bei subklinischer Hypothyreose

  • Reizbarkeit, plötzliche Aggression
  • Apathie, Trägheit, Müdigkeit
  • Wutanfälle, Stimmungsschwankungen
  • Angst, Phobien, Unsicherheit
  • Übererregbarkeit, Nervosität, Hyperaktivität
  • Tunnelblick, Unansprechbarkeit
  • Konzentrationsmangel, Aufmerksamkeitsdefizite
  • Stressanfälligkeit
  • Erschöpfung, Leistungsabfall

 

Ursachen einer Hypothyreose

Die Ursache einer Schilddrüsenunterfunktion liegt in 95 Prozent aller Fälle direkt in der Schilddrüse, die durch Entzündungen, ein Jodungleichgewicht oder eine Autoimmunerkrankung geschädigt ist und nicht mehr die benötigte Menge an Hormonen bilden kann. In diesem Fall spricht man von einer primären Hypothyreose. Von einer sekundären Hypothyreose ist die Rede, wenn die Störung in der Hirnanhangdrüse liegt. Entweder ist diese Störung angeboren oder durch eine Neubildung verursacht. Eine sogenannte tertiäre Hypothyreose, deren Ursprung im Zwischenhirn, also noch eine Stufe höher liegt, ist beim Hund nicht bekannt beziehungsweise nicht beschrieben.

 

Die subklinische Schilddrüsenunterfunktion

Die subklinische Hypothyreose ist eine unterschwellige, also nicht offensichtliche Unterfunktion der Schilddrüse. Das macht es so schwierig sie zu diagnostizieren und sie ist auch umstritten. Über den Zusammenhang zwischen Verhaltensänderungen/-problemen und grenzwertigen Schilddrüsenwerten wird seit Längerem kontrovers diskutiert. Auf der einen Seite neigt manch ein Hundetrainer dazu, sämtliche Verhaltensänderungen mit der Schilddrüse in Verbindung zu bringen und schickt seine Kundschaft zum Tierarzt: «Weil der Hund Thyroxin braucht». Auf der anderen Seite weigern sich viele Veterinärmediziner Hunde zu behandeln, die keine klinisch manifeste Hypothyreose zeigen und deren Werte noch innerhalb des Referenzbereichs liegen. Beides ist zu pauschal und nicht zielführend. Während in der Labortierforschung und in der Humanpsychiatrie die Zusammenhänge zwischen einer gestörten Schilddrüsenfunktion und Verhaltensänderungen bereits seit Jahren publiziert werden, scheint in der Veterinärmedizin dieses Thema nach wie vor kaum angekommen zu sein.

Die Problematik bei der Diagnostik der subklinischen Hypothyreose ist, neben den nicht eindeutigen Blutwerten, dass die oben angesprochenen körperlichen Symptome in der Regel nicht auftreten und die Verhaltensänderungen im Gegensatz zu der klinisch manifesten Hypothyreose auch ins Gegenteil umschlagen können. Also ist der Hund nicht zwangsläufig apathisch und träge, sondern kann auch hyperaktiv, aggressiv oder gestresst sein. Oft findet man eine deutliche Geräuschempfindlichkeit.

Zu erklären ist das dadurch, dass ein verringerter Thyroxinspiegel zu einer verlangsamten Verstoffwechselung von Kortisol führt, was wiederum zu einer Erhöhung dieses Hormons des sogenannten passiven Stresssystems führt. Das erklärt, weshalb viele Verhaltenssymptome eines hypothyreoten Hundes denen eines unter Kontrollverlust, passiver Stressbelastung und/oder unter Kortisonbehandlung stehenden Hundes ähneln. Auch auf andere Botenstoffe hat das Thyroxin einen Einfluss: So werden bei einer Hypothyreose die Rezeptoren für Serotonin (natürlicher Stimmungsaufheller) und Dopamin (Selbstbelohnungsdroge) schneller abgebaut. Thyroxin erhöht jedoch auch direkt den Serotoninspiegel. Ebenso wird die Aktivität der Dopaminrezeptoren durch Thyroxin erhöht, wohingegen bei hypothyreoten Ratten die Zahl der Noradrenalinrezeptoren (Noradrenalin wird auch als Kampfhormon bezeichnet) im Gehirn steigt. Sowohl T3 als auch T4 verlängern die Anwesenheit von GABA im synaptischen Spalt. GABA wiederum ist einer der wichtigsten Botenstoffe in den erregungsdämpfenden Schaltkreisen des Gehirns.

Hier wird klar, dass die Schilddrüse und ihre Hormone nicht direkt für die Verhaltensänderungen ursächlich sind, sondern über den «Umweg des reduzierten Stoffwechsels» viele Botenstoffe beeinflussen, die auf das Verhalten wirken. Die Folgen sind vielfältig: Plötzliche Aggression und eine vermehrte Reizbarkeit können ebenso auftreten wie die erwähnte Apathie. Oft zeigen betroffene Hunde das sogenannte «Dr. Jekyll und Mr. Hyde-Syndrom», sprich sie leiden unter plötzlichen Stimmungsschwankungen und Wutanfällen. Bei plötzlich auftretender Angst, Phobien, Furcht, Stressanfälligkeit und Unsicherheit sollte man immer die Schilddrüse überprüfen lassen, ebenso bei Übererregbarkeit, Nervosität und Hyperaktivität. Häufig schildern Besitzer solcher Hunde auch einen regelrechten Tunnelblick und eine absolute Unansprechbarkeit des Hundes, gepaart mit einem Konzentrationsmangel und Aufmerksamkeitsdefiziten.

Der oben angesprochene Zusammenhang mit dem Stresshormon Kortisol ist eine Zweibahnstrasse: Kortisol bleibt bei niedrigen Schilddrüsenwerten länger im Körper und verursacht so vermehrten Stress. Stress wiederum setzt die Schilddrüsenfunktion noch weiter herunter – oft ein Teufelskreis. Das zeigt aber auch, dass es zwei Seiten gibt, von denen aus das Problem angegangen werden kann: Entweder man reduziert den Stress, damit sich die Schilddrüse wieder erholen kann, oder man behandelt die Schilddrüse, um den Stress zu reduzieren.

Hinter allen genannten Symptomen kann also die Schilddrüse stecken – muss sie aber nicht! Man findet meiner Erfahrung nach bei mindestens 90 Prozent aller Hunde niedrige Schilddrüsenwerte, ohne dass diese jemals verhaltensauffällig werden. Auf der anderen Seite sprechen viele Hunde mit Verhaltensproblemen sehr schnell und gut auf die Substitution der Schilddrüsenhormone an. Da ein kompetenter Tierarzt immer den Patienten und nicht seine Blutwerte behandelt, muss man sich also den ganzen Hund anschauen und nicht nur die Laborwerte. Darum sollte man sich im Verdachtsfall an einen Tierarzt wenden, der sich auf Verhalten spezialisiert hat, denn nur dieser kann im Zusammenspiel der Interpretation der Blutwerte und der Verhaltensänderung eine kompetente Einschätzung vornehmen.

 

Die Therapie

Die Therapie einer (subklinischen) Hypothyreose ist relativ einfach, die Prognose gut. Die Hormone, die die Schilddrüse selber nicht mehr zu bilden vermag, werden mittels Tabletten ersetzt. In der Regel ist eine lebenslange Behandlung nötig. Bis die körperlichen Symptome verschwinden dauert es eine Zeit, aber in Bezug auf das Verhalten ist eine Besserung oft bereits nach wenigen Tagen erkennbar. Wichtig ist, dass die Hormone beim Hund zweimal täglich gegeben werden, weil der Hund sie wesentlich schneller verstoffwechselt als der Mensch. Darum ist die benötigte Dosis sogar bei einem kleinen Hund um ein Vielfaches höher als bei einem Menschen. Bei einem substituierten Hund sollte man circa halbjährlich die Werte auf die optimale Einstellung hin überprüfen, dafür reicht die Kontrolle des Thyroxins aus. Wichtig ist, dass man für die Kontrolle das Blut etwa drei bis fünf Stunden nach der letzten Tablettengabe entnimmt, um einen aussagekräftigen Wert zu erhalten.

 

Fazit

Ja, es gibt sie, die sogenannte subklinische Hypothyreose. Inzwischen gibt es zum Glück auch einige Studien in diesem Zusammenhang. Aber man kann und darf nicht pauschal die Schilddrüse für sämtliche Verhaltensauffälligkeiten verantwortlich machen. In allen anderen Bereichen wird immer nach einer ganzheitlichen Betrachtung «geschrien», bei der Schilddrüse geht der Trend unter Hundehaltern und -trainern leider dahin, Hunde mit niedrigen Werten pauschal zu behandeln. Das halte ich aus den oben erwähnten Gründen für nicht zielführend! Nur das Gesamtpaket aus den Schilddrüsenwerten, dem Verhalten, allen Symptomen und einer gründlichen Anamnese lässt eine Beurteilung zu! Lassen Sie sich also von der im Internet immer wieder getroffenen Aussage, jeder Hund im unteren Drittel des Normbereichs müsse behandelt werden, nicht verunsichern. Im Zweifelsfall und unter kompetenter Betreuung kann man einen diagnostischen Therapieversuch starten. Sollte tatsächlich die Schilddrüse Mitverursacher der Probleme sein, wird sich schnell eine Besserung einstellen. Falls nicht, kann man die Therapie langsam wieder ausschleichen.

 

Text: Sophie Strodtbeck

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geschrieben von:
Sophie Strodtbeck

Sophie Strodtbeck

Sophie Strodtbeck (*1975) hat ihr Studium 2002 an der Ludwig-Maximilians-Universität München als Tierärztin abgeschlossen. Berufserfahrung sammelte sie in verschiedenen Praxen. Seit längerer Zeit ist sie in einer Hundeschule für tiermedizinische Belange zuständig und bietet zusammen mit Udo Ganslosser verhaltensmedizinische Beratungen an. Nebenher schreibt sie Artikel für diverse Hundezeitschriften und teilt ihr Leben derzeit mit vier eigenen Hunden.

22 Kommentare zu “Hypothyreose ‒ Die Schilddrüsenunterfunktion beim Hund

  1. Elke Ehmke

    Hallo,
    kann die Hypothyreose der Ausgangspunkt für eine primäre Epilepsie sein? Unsere Zwergschnauzerhündin (kapp 2 Jahre) leidet unter dieser Form der Epilepsie.
    Ich danke sehr für den aufschlussreichen Artikel und würde mich über eine Antwort freuen.

    Mit freundlichen Grüßen
    Elke Ehmke

    Antworten
    1. Sophie Strodtbeck

      Guten Morgen, Frau Ehmke,

      eine SDU kann epileptiforme Anfälle auslösen, dann wäre sie aber nicht primär, die entsteht nämlich „aus sich selbst heraus“.
      Und auf der anderen Seite drücken die meisten Antiepileptika die Schilddrüsenwerte nach unten, so dass man im Nachhinein oft nicht sagen kann. was Henne und was Ei ist…

      Liebe Grüße,
      Sophie Strodtbeck

      Antworten
  2. Losberg

    Hallo zusammen, ich habe den Artikel sehr interessiert gelesen.
    Vielleicht können sie mir einen Typ für meine Hündin geben.
    Meine Hündin ist eine Hund aus dem Tierheim. Die Schwangerschaft verlief von seitens der Mutter her unterernährt. In den SSW wurde zweimal Läusegift gespritzt. Die Mutter ist ein ruhiger Hund, die das Betrauen zum Menschen nie verloren hat. Sie bellt wohl andere Menschen und Hunde an. Sie verteidigt stark. Der Vater war sehr ängstlich, unterernährt und vom Körpernah her sehr schlank und grazil, groß, könnte auch Windhund mit drin sein.
    Die Hündin ( das Kind) ist dem Vater sehr ähnlich, sowohl optisch, als auch VOM Wesen her. Jede Rippe ist sichtbar, das Herz kann man schlagen sehen. Sie ißt zu wenig. Geht immer ZUM Napf hin, aber ihr Standardfutter, mal hochwertiges Dosenfutter, als auch Trockenfutter (Markus Mühle) ist sie wenig bis manchmal gar nicht. ROHES Fleisch und Fisch liebt sie. Vom Tisch mag sie sehr gerne Dinge. Grünen Landen findet sie auch gut. Sie ist sehr aktiv. Springt viel, mit allen 4 Pfoten gleichzeitig in der Luft, ist ängstlich bis panisch. Aggressiv auf Geräusche. Rennt wie von der Tarantel angestochen und hat das Fell hochgestellt, auf andere Menschen und Geräusche zu. Geht EI N gegenüber auf sie zu, reagiert sie ängstlich. Das würde mit den Tierarzt besprochen. Daraufhin wurde eine Blutuntersuchung vollzogen. Gerade stellte ich mit Erschrecken fest, dass keine Schilddrüsenhormone untersucht wurden.
    Ich finde das Aussehen meiner Hündin, sie ist viel zu dünn, doch alarmierend. Nach den Blutergebnissen meinte die Tierärztin, alles sei gut, sie wäre halt so die Hündin. Ohne die Schilddrüse zu untersuchen. Können sie mir weiterhelfen?
    Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.
    Mit freundlichen Grüßen
    P.Losberg

    Antworten
  3. Birgit

    Danke für den interessanten Beitrag. Meine vier Jahre alte Hündin hat eine Unterfunktion der Schilddrüse. Ich hatte eine starke Verhaltensänderung festgestellt – über eine Zeit lang – und dann den T4 Wert testen lassen. Die Werte waren nicht immens niedrig, aber lt. Tierarzt zu niedrig. Meine Hündin hat fast alle o.g. Verhaltenssymptome von Wechselhaftigkeit, Apathie, anderen Hunden gegenüber zickig, hat Konzentrationsprobleme, ist ganz plötzlich total unsicher, geräuschempfindlich, Aggressivität wechselt mit Unsicherheit. Ich bekam sie mit anderthalb Jahren und eigentlich hatte sie immer wieder mal Phasen seit Anfang an. Da diese Phasen immer länger wurden, suchte ich den Tierarzt mit dieser Vielzahl unspezifischer Symptome. (Körperlich war alles ohne Symptome, d.h. das Fell ist gut etc.).
    Meine Frage nun. Meine Hündin bekommt nur 1 x am Tag (morgens) eine niedrige Dosis Levothyroxin-Natrium (von Wthyrox 400 µg) – also praktisch einmal täglich 200 µg. Nun las ich in Ihrem Beitrag, dass es wichtig ist, dass ein SD-Mittel zweimal täglich verabreicht wird. Der Beipackzettel besagt auch nur 1x täglich.
    Ihr Verhalten hat sich immer noch nicht stabilisiert – es gibt immer noch Phasen der Apathie und Unlust, Konzentrationsmangel etc. …(manchmal erinnert sie mich an meine alte Hündin, die schon ein bisschen alterssenil war). Liegt das vllt. an der Dosis bzw. der Verabrechung 1 x täglich. (die WErte wurden mittels T4 Blutwert nach vier Wochen geprüft und da waren sie im „grünen Bereich“.) Doch nun 2 Monate später habe ich nicht das Gefühl, dass das Medikament so viel Verbesserung gebracht hat. Allerdings würde ich ihr ungern eine höhere Dosis geben (also natürlich nach Rücksprache mit dem TA), weil ich sowieso kein Fan von Medikamenten bin.
    Ich dachte, es läge vllt. an der täglichen Einzeldosis? Auch wenn es der Beipackzettel auch so besagt.
    ich wäre dankbar für eine kurze Rückmeldung. Mein TA hier hat leider nicht so viel Erfahrung damit, zumindest hatte sie von den Verhaltenssymptomen, die oben aufgezählt wurden, nicht viel gekannt bzw. auf die Schilddrüse gezielt.
    Ich weiß mir keinen Rat mehr, will und kann auch nicht ständig den TA wechseln und meinen Hund ständig neu untersuchen lassen. Es stresst sie total.
    Danke vorab und freundliche Grüße

    Antworten
    1. Sandra Boucek

      Guten Tag
      Besten Dank für Ihre Anfrage und das Interesse am „Schweizer Hunde Magazin“.
      Frau Strodtbeck hat wie folgt geantwortet:
      „Das Medikament Levanta gibt man bei den meisten Hunden tatsächlich nur 1x am Tag.
      Ob der Hund sonst richtig eingestellt ist, kann ich auf die Ferne nicht beurteilen.“
      Sollten Sie an einer ausführlichen Beratung interessiert sein, hier die Mail-Adresse von Sophie Strodtbeck: sophie.strodtbeck@gmail.com.
      Ich wünsche Ihnen und Ihrem Hund, dass Sie das Problem bald in den Griff bekommen.
      Herzliche Grüsse
      Sandra Boucek
      Chefredaktorin «Schweizer Hunde Magazin»

      Antworten
    2. Maria Link

      Hallo, mein gerade erst 2 Jahre alt gewordener Parson Russell Terrier hat die gleichen Symptome.
      Er bekommt seit 2 Wochen ein Schilddrüsenmedikament 1x täglich, bis jetzt konnte ich keine große Besserung feststellen.
      Wie ist das jetztige Befinden Ihres Hundes?
      Gruß Maria

      Antworten
    3. Claudia

      Hallo,
      ich habe auch bei meiner Hündin mit Weythyrox angefangen, das gibt man tatsächlich nur einmal täglich.
      Auch bei meiner Hündin brachte es nichts. Nach einem Tierarztwechsel sind wir auf Forthyron umgestiegen. Tablettengabe morgens und abends. Nach 2 Wochen hatte ich einen anderen Hund !!! freudig , munter… und es wird immer besser…
      Liebe Grüße

      Antworten
    4. CLAUDIA

      Hallo,
      Ich habe meiner Hündin auch Weythyrox gegeben und es trat keine Besserung ein.
      Eine Umstellung auf Forthyron brachte nach bereits einer Woche eine deutliche Änderung. Ich hätte wieder einen lebensfrohen Hund. An der Feineinstellung arbeiten wir noch….
      Liebe Grüße

      Antworten
    5. Isana Seabra

      Unsere Hündin hat auch subklinische SDU. Die Meinungen 2 verschiedenen TA waren ganz unterschiedliche. Eins fand die Wert von T4 tief. Die andere TÄ fand noch im Normal Bereich und begründet die Geräuschempfindlichkeit mit der Alt der Hündin: „ängstliche Hünde werden schlimmer mit der Zeit“.
      Da die Lebensqualität von meiner Hündin wegen Unsicherheit einfach extrem gesunken ist, haben wir entschieden die erste Empfehlung zu folgen: 2x Tag Forthyron. Nach 2 Woche war s schon viel besser: vorher wollte Sie häufig gar nicht aus dem Haus gehen, nun macht sie wieder Party, wenn wir uns vorbereiten um spazieren zu gehen.
      Wir trainieren die Begegnung mit anderen Hunde, weil sie mit Artgenossen nicht gut auskommen kann. Sie hat bedeutende Fortschritte gemacht, sogar eine Freundschaft. Plötzlich hat sie wieder aggressiv gegen Hunde reagiert, auch mit den Hunden mit den früher schon gut gelaufen war. Nach der Behandlung könnte sie wieder leisten, was sie trainiert hat und noch Fortschritt machen.
      Muss man auf jeden Fall probieren und anderen Meinungen suchen.
      Diese Artikel hat uns sehr geholfen diese Entscheidung zu treffen. Dankeschön!!!!

      Antworten
  4. Anja Roth Bäuerle

    Darf ich die Schilddrüsentabletten mit einem Stück Wurst verabreichen. Es heißt ja immer eine halbe Stunde vor dem Essen ein Stück Wurst ist halt essen aber meine Süße möchte nicht so gern die Tablette nehmen kann mir da jemand weiterhelfen

    Antworten
  5. Stephanie Nehls

    Sehr interessanter Beitrag. Bei meinem Hund (Deutscher Boxer , 11,5 Jahre) wurde gestern SDU festgestellt. Auf Grund der Symptomatik die zgrT mit den hier beschriebenen übereinstimmt vermutete die TÄ bereits SDU und hat das Blut entsprechend untersucht. Sein T4 liegt bei 1 ug/dL. Nun hoffe ich, dass das Medikament bald Linderung bringt…

    Antworten
  6. Pfahl Hans-Jürgen

    Ich hätte da eine Frage die mich nunmehr seit 2 Jahren beschäftigt und nicht anschließen lässt bein meinem hund wurde damals eine schildrüssenunterfunktion diagnostiziert darauf hin bekam er schilddrüssentapleten 4 Wochen später bekam er Kieferknochen Krebs wurde operiert 6 Wochen später eingeschläfert auf anraten der Ärzte er wurde 10,5 Jahre alt es handelte sich um einen Schäfer -Bernersennenmischling

    Antworten
  7. CLAUDIA

    Hallo,
    Ich habe meiner Hündin auch Weythyrox gegeben und es trat keine Besserung ein.
    Eine Umstellung auf Forthyron brachte nach bereits einer Woche eine deutliche Änderung. Ich hätte wieder einen lebensfrohen Hund. An der Feineinstellung arbeiten wir noch….
    Liebe Grüße

    Antworten
    1. Maya

      Hallo,
      der Beitrag ist ja nun schon etwas her, aber ich habe ihn nun erst gefunden. Wie geht es denn inzwischen dem Hundili?
      WIR haben auch eine SDU, die seit einem halben Jahr betätigt ist und mit 2xtägl. 1,5 Tabletten Fothyron 400 behandelt wird.
      Anfangs hat mein Dobi-Rüde in etwa 4 Wochen fast sein ganzes Fell verloren, ist so gut wie überhaupt nicht mehr aufgestanden, außer zum Fressen und apathisch geworden.
      Mittlerweile ist er wieder behaart, hat aber trotzt regelmäßigen Medi-Gaben immer Mal wieder vermehrt Haarausfall. Nun ist er knapp 2 Jahre alt und so habe ich sein aggressiver werdendes Verhalten auf die Pubertät geschoben. Von Angst, über Sensibel und Schreckhaftigkeit kommen wir ganz schnell auch zu Agro-Verhalten mit Knurren und Rempeln.
      Leider wissen wohl tatsächlich die meisten Tierärzte nicht wirklich was, aber vielleicht hat ja hier jemand eine Ahnung, wohin unsere Reise gehen könnte.
      MEIN größtes Problem sind aber nicht die Kosten der Tabletten sondern sein Koransatz😵. Ständig dünn aber ohne Blut oder Schleim. Aber extrem stinkend. …und das drinnen und draussen….
      Der TA , damit müsste ich leben.
      Kennt das Problem SO auch jemand? Weiß jemand etwas zur Abhilfe oder wenigstens zur Linderung?
      Ich freue mich über jede Antwort
      Gruß D

      Antworten
      1. Renate

        Hallo, mein Rüde hatte auch extreme Probleme mit anderen Hunden. Nach dem Einschleichen von Forthyron waren die nach 3 Wochen nicht mehr vorhanden. Sein T4 wurde wöchentlich getestet und sollte sich im oberen Referenzbereich befinden.
        Das Kotproblem: ich würde eine Ausschlussdiät mit dem Jungen machen, er scheint das Futter nicht zu vertragen. Also nur eine Fleischsorte mit immer gleichen Kohlehydraten oder Gemüse püriert.

        Antworten
  8. Kristin

    Hallo,
    unser Hund Tiffi , 12 Jahre Jack Russel, ist ein Cushing-Hund, täglich 2 x 3,5 mg Vetoryl® Hartkapseln.
    Gestern wieder Labor + der Cortisolwert 40.16 nmol/L (viel zu niedrig).Also auf 1 x 3.5 mg täglich.
    Dazu TT4-Wert=7.0 ug/dl. Sie hat eine Überfunktion der Schilddrüse. Da man dem Hund durch die Einnahme von Vetoryl® nicht all zu viel andere zusätzliche Arznei geben kann, wie bekommt man die Schilddrüse wieder in den Griff?
    Der Hund wird dadurch noch zusätzlich sehr belastet. Kann man mit der Ernährung dem Hund einfacher helfen? Man findet ja kaum einen Beitrag zu Überfunktion der Schilddrüse. TA meinte auch, dass dies oft bei Katzen aber selten beim Hund auftritt.
    Vielen Dank

    Antworten
  9. Manuela

    Hallo,kann es sein, dass Schilddrüsenunterfunktion durch Enwirkungen von Außen entstehen können (evtl. auch Ansteckung?). Wir haben zwei Hunde einer Mischling Schäferhund mit Bernhardiner, und der andere ShiTzu Mischling. Beide haben seit einem Jahr Schilddrüsenunterfunktion. Bei beiden wurde jetzt bei der jährlichen Untersuchung festgestellt, dass die Tablettengabe zu gering ist, ich muss jetzt erhöhen. Es irritiert mich, dass beide Hunde der eine Groß der andere Klein zur selben Zeit die gleiche Krankheit haben und zur gleichen Zeit die Dosis erhöht werden muss. Am Futter kanns nicht liegen – sie erhalten unterschiedliches Futter.

    Antworten
  10. K. Mazouni

    Hallo, bei meinem Hund (Berner Sennenhund , 5 Jahre alt)wurde einen niedrigen T4 Wert festgestellt (1,0 µg/dl). Der er kein Symptome hat, hat meine Tierärztin ein pflanzliches Medikament empfohlen ( mit Algen). Hat jemand eine Erfahrung damit gemacht? Mein Hund hat eine Pollen Allergie ( er nimmt Apoquel 16 mg ( 1 Tablette/Tag). Liebe Grüße- KM

    Antworten
  11. Aulmann

    Unser Hund bekommt 2 x Tag eine Forthyron 200.
    Kann sich der T3 und T4 Wert auch bei Futterumstellung ändern?
    Welches Futter wäre gut bei einer Schilddrüsenunterfunktion?
    Er bekommt Platinum als Futter.

    Antworten
  12. Ernst Metzger

    Unser Jack Russell war vom ersten Tag an aufgedreht, kaum ansprechbar und nur hyperaktiv. Bei allem gleich aus dem Häuschen usw.. Hat als Welpe den ganzen Tag über nie geschlafen. Als er 9 Monate alt war und wir mit den Nerven fertig, haben wir nach und nach 3 Hundetrainer verschlissen … nur vom letzten die Radikalmethode mit komplettem Schnüffelverbot hat ihn teilweise etwas runtergefahren beim Gassigehen, aber sonst nix.

    Nach ca 3 Jahren hab ich erstmals von der subklinischen Hypothyreose im Internet gelesen und sofort zu unserer Tierärztin. T4 grenzwertig und alles andere Normal … Thyroxin gegebn, ob das überhaupt anspricht. Da er davon ja abhängig wird hab ich weiter nachgefragt und sie hat mich zu einer Tierärztin verwiesendie auf Mykotherapie (Heilpilze) spezialisiert ist. Davon bekam er dann von 2 verschiedenen jeweils eine Messerspitze morgens ins Futter … nach 3 Monaten war er das erste mal etwas ausgeglichener und nach 6 Monaten war der Wert von ursprünglich 0,9 (nach Thyroxin 1,3) auf 2,1 hochgegangen.

    Jetzt nach ca 3 Jahren war der Wert auf 1,4 abgesackt und nach einmal 3 Monaten Heilpilze wieder auf 1,8.

    Nach der ersten Behandlung (und auch mit den Jahren) ist er vor allem zu Hause sehr ruhig … auch unterwegs besser, aber Tagesform. Da er 3 Jahre lang so durchgedreht war, ist dadurch meiner Meinung nach einfach einiges hängengeblieben und er kann gar nicht mehr der ganz ausgeglichene Hund werden, wie unser alter Jack Russell war … aber einer ist auch nicht wie der andere … er reagiert einfach immer noch auf bestimmte Reize oder Situationen etwas über, aber lange nicht so wie die ersten 3 Jahre.

    Hier haben die Heilpilze Wunder gewirkt (funktioniert bestimmt nicht bei jedem) und benötigt nicht jeden Tag Medikamente. Wenn der Wert in 2-3 Jahren wieder absackt, dann bekommt er wieder für 3 Monate Pilzpulver ins Futter … und wenn er mal alt wird und benötigt dann doch Medikamente – dann ist es halt so. Aber er muss nicht sein Leben lang Medikamente nehmen.

    Gruss Ernst

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  13. Conny

    Ein sehr guter Bericht, den ich ausdrucken werde
    Bei unserem 10jährigen Border Collie (kastriert wurde er bereits mit 1 Jahr im Tierschutz) wurde ein erniedrigte T4 Werte festgestellt (Referenzwert 1.3 bis 4.5 und der Wert meines Hunde ist 1.3) Der Tierarzt meint, der Wert läge im Referenzbereich und man brauche nicht zu handeln. Ich sehe das anders, weil mein Hund Symptome zeigt, allerdings nicht die typischen einer Hypothyreose, er frisst und nimmt nicht zu, schläft mehr und seine Toleranz anderen Hunden gegenüber ist geringer geworden. Mein Tierarzt ist in Urlaub und sobald er wieder da ist, rede ich mit ihm und hoffe, er wird tätig

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