Frühlingszeit – «Kinderstubenzeit»

Nicht nur Pflanzen erwachen im Frühjahr zu neuem Leben, auch Wildtiere sind mit der Jungtieraufzucht beschäftigt. So ist der Hundehalter mehr gefordert, seinem Hund Auslauf zu verschaffen, ohne die Wildtiere unnötig zu stören.

 

Fakten
2018 rissen Schweizer Haushunde 523 Rehe, fünf Rothirsche, sieben Gämsen, fünf Wildschweine, drei Dachse, drei Feldhasen und 27 Rotfüchse. Zugegeben, im Vergleich zum Menschen, der es mittels Jagd auf 42 623 Rehe brachte, ist es nicht viel. Dennoch ist es verboten, Hunde wildern zu lassen. Wie viele Vögel und Nager Hunden zum Opfer fallen, wird statistisch nicht erfasst. Doch ist es naheliegend, dass Hunde auch hier eine Rolle spielen, besonders bei Mäusen, Maulwürfen und Vögeln, die am Boden nisten. Die Artenvielfalt und Anzahl der Vögel in der Schweiz sind rückläufig, denn es fehlen ruhige Nistplätze und Futter. Ein Grund mehr, sich als Hundehalter rücksichtsvoll in der Natur zu bewegen.

 

Wiesen und Wälder
Vögel leben nicht nur im Wald, sondern auch in Wiesen und an den Waldrändern. Besonders in den beiden letztgenannten Zonen sind die Vogelpopulationen stark in Bedrängnis, wie aus dem Bericht «Zustand der Vogelwelt in der Schweiz» der Schweizer Vogelwarte Sempach von 2019 hervorgeht. Diese Vogelarten bauen ihre Nester im hohen Gras. Da sie bereits durch die Landwirtschaft stark bedrängt sind, ist es wichtig, dass sie nicht unnötig bei der Aufzucht ihrer Jungtiere gestört werden. Besonders hohes Gras bietet für die Vögel einen guten Schutz vor Räubern. Deshalb sollte man nicht nur dem Bauer zuliebe die Hunde anweisen, auf dem Weg zu bleiben.

Auch Rehe legen ihre Rehkitze im hohen Gras am Waldrand nieder. Rehkitze können nicht flüchten und sind ihrer Umgebung schutzlos ausgeliefert. Muttertiere verfolgen deshalb die Strategie, dass sie die Aufmerksamkeit des Feindes durch lautes Rufen auf sich ziehen, um ihn von dem Jungen abzulenken in der Hoffnung, den Verfolger mit einem schnellen Spurt abzuschütteln.

 

Ethik – Gesetze
Dass dies für das Reh kein lustiges Wettrennen ist, betont die Organisation Tier im Recht: «Dabei unterschätzen die Hundehalter jedoch, was für einen enormen Stress die Hetzjagd durch einen Hund für die Wildtiere bedeutet. Gerade im Frühjahr sind die Tiere nach den langen, anstrengenden Wintermonaten geschwächt. Hinzu kommen in der Brut- und Setzzeit die Jungtiere, die eine leichte Beute für jagende Hunde darstellen. Auch wenn die Hunde nicht zubeissen, kann es zudem bei den gehetzten Tieren zu einem Herzstillstand oder einem Abort kommen. Ausserdem besteht die Gefahr, dass die Wildtiere (und allenfalls auch der Hund) in einen Zaun oder auf die Strasse laufen, oder dass Jungtiere von ihren Müttern getrennt werden. Wird tatsächlich ein Tier durch einen Hund gebissen, erleidet es in der Regel einen langsamen, qualvollen Tod […].» (…)

 

Den vollständigen Beitrag können Sie in der Ausgabe 3/20 lesen.

geschrieben von:
Anna Hitz

Anna Hitz

Anna Hitz (Jg. 1983) und ihre Familie leben mit einem Irish Terrier, einem Italienischen Windspiel und einem Spanischen Windhund unter einem Dach. Das Leben im Hier und Jetzt, die Freude und Ruhe bewundert und geniesst sie an ihren Hunden. Ausserdem liebt sie es neue Menschen und Tiere kennenzulernen und von ihnen Neues zu erfahren. Das hat bisher zu zahlreichen Artikeln und Kolumnen über Hunde und Katzen geführt, wie zu einem Roman und einigen Kurzgeschichten über Menschen.

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