Körperspracheseminar mit Perdita Lübbe-Scheuermann
Es gibt einige Menschen, deren Leben sich fast nur um Hunde dreht. Sie stecken beinahe ihre ganze Schaffenskraft in Hundeprojekte und lieben den Umgang mit Menschen – wohl auch darum, weil sie wissen, dass sie die Menschen erreichen müssen, um für die Hunde etwas zu verändern. Einer von diesen Menschen ist Perdita Lübbe-Scheuermann. Ich durfte sie anlässlich eines dreitägigen Körperspracheseminars in Deutschland kennenlernen.
Mit dem Glanz in den Augen, den sich Perdita bei Hunden im Spiel mit ihren Menschen wünscht, erzählt sie bei der Begrüssung: «Ich liebe dieses Seminar. Ich liebe alle Seminare, die ich gebe, aber dieses liebe ich ganz besonders.» Die Begeisterung und Freude, die diese herzliche Frau ausstrahlt, war wohl für jeden der Teilnehmer spürbar.
Gegen 30 Menschen hatten sich am Freitag, den 13. Juli dieses Jahres, im Clubhaus des Doggenclubs in Darmstadt (D) eingefunden, um während eines dreitägigen Seminars mehr über die Körpersprache des Hundes und die zwischen Mensch und Hund zu erfahren.
Am ersten Tag stand die innerartliche Kommunikation auf dem Programm. Anhand der Beschreibungen, die Teilnehmer von ihren eigenen Hunden abgaben, wurden Vierbeiner, die sich nicht kannten, auf dem grossen eingezäunten Gelände frei laufen gelassen. Aufmerksam versuchten die Teilnehmer möglichst viel des Ausdrucksverhaltens der Hunde zu erfassen und zu erkennen, um was für einen Charaktertyp es sich jeweils handelt. Doch jeder, der Hunde beobachtet, weiss, wie schnell bestimmte Dinge ablaufen und dass es auch für geübte Augen nicht immer einfach ist, alles zu erfassen. So freuten wir uns darüber, dass während der Kurstage vieles gefilmt und anschliessend angeschaut und besprochen wurde.
Mancher Halter hatte ein Aha-Erlebnis, weil er seinen Hund über- oder unterschätzt hatte. Eine «Granate» entpuppte sich als Riesenbaby oder wer für ein «Mäuschen» gehalten wurde, war in Wirklichkeit eine gestandene Persönlichkeit, die problemlos von den Artgenossen akzeptiert wurde und es daher schlichtweg nicht nötig hatte, sich «aufzuspielen» .
Am zweiten Tag betrachteten wir die zwischenartliche Kommunikation. Zum Beispiel, ob ein Spiel zwischen Mensch und Hund wirklich Spiel ist und wie frei Hunde wirklich sind, wenn wir mit ihnen «spielen». Das zu erkennen und allenfalls zu verbessern, war das Lernziel dieses heissen Sommertags.
Am Sonntag arbeiteten wir vor allem mit den Hunden, die gelernt hatten, ihre Halter zu ignorieren beziehungsweise vornehmlich ihren eigenen Interessen nachzugehen. Sehr schön war zu beobachten, dass die Vierbeiner am Ende richtig froh darüber waren, dass der Halter nun mal Führungsqualität zeigte und endlich nicht mehr der Hund in der Verantwortung stand, sich um die Sicherheit des «Rudels» kümmern zu müssen. So sahen wir am Ende des Tages viele fröhliche, entspannte Menschen- und Hundegesichter. (…)
Den vollständigen Beitrag können Sie in der Ausgabe 7/18 lesen.