Dilution-Gen: Hoher Preis für einen Exoten

Extravagante Farben wie «Silber» und «Blau» sind aufgrund ihres edlen Aussehens beliebt. Für die Hunde sind die möglichen Auswirkungen auf ihre Gesundheit allerdings dramatisch.

Text: Regina Röttgen

Man kennt sie aus der Werbung: Französische Bulldoggen im Farbton «Blau». Aufgrund ihres eleganten Aussehens liegen sie im Trend, ebenso wie die Farben «Silber», «Charcoal» und «Champagner» bei Labrador Retrievern. Oft haben die Tiere in solchen Sonderfarben einen besonders hohen Preis, der den Hunden eine weitere Extravaganz verleiht. Eine Exklusivität mit Folgen.

Die Ursache der exotischen Fellfärbung liegt im sogenannten Dilute-Gen, aus dem Englischen für «verdünnen». Das Gen bewirkt, dass Farbpigmente nicht mehr fein, sondern in Klumpen in die Haare eingelagert werden, wodurch es zu einer optischen Aufhellung kommt. Erhält der Hund von beiden Elternteilen dieses «Verdünnungsgen», kommt es bei ihm zu einer solchen Fellaufhellung. Das ursprünglich schwarze Fell eines Bullys und Dobermanns wird aufgehellt zu «Blau-Silber», das Braun des Dobermanns wird zu «Lilac/Isabel». Beim Labrador basieren gleich drei sogenannte Sonderfarben auf seinen jeweiligen Farbvarianten: Schwarz wird zu «Charcoal», Schokoladenbraun zu «Silber» und Creme zu «Champagne» aufgehellt.

Was viele allerdings nicht wissen: Bei zunehmend mehr Hunderassen können solch aussergewöhnliche Färbungen mit einer schweren Hauterkrankung einhergehen. Der medizinische Preis für einen farblich exotischen Hund kann daher, ebenso wie sein individuelles Leid, ins Unermessliche reichen.

Die Krankheit

Die Farbaufhellung hat also mehr als nur einen optischen Effekt. Gleichzeitig erhöht sie das Risiko, an der Krankheit Farbmutantenalopezie, kurz CDA (Color Dilution Alopecia), zu erkranken. Wichtiges erstes Erkennungsmerkmal: Allein die farbverdünnten Fellbereiche sind von Erkrankungen betroffen. (…)

Den vollständigen Beitrag können Sie im SHM 1/22 lesen.

geschrieben von:
Röttgen Regina

Röttgen Regina

Geduld gegenüber Tieren ist bei Regina Röttgen grenzenlos. Nach abgeschlossenem Philosophie- und Anglistikstudium hat sie, nach einer diagnostischen Odyssee für ihren Siamkater, die Ausbildung zur Tierheilpraktikerin gemacht und eine türkische Heimtierzeitschrift verlegt. Sie lebt im Südwesten der Türkei mit ihrem türkischen Mann, zwei Söhnen, zwei Katzen, einem Rudel Hunde und Hühnern ausserhalb eines kleinen Dorfes. Dort arbeitet sie als freiberufliche Autorin und Redakteurin.

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